Neugraben.

Die Pläne der Hamburger Innenbehörde, Erstaufnahme-Einrichtungen (ZEA) von bis zu 3000 Plätzen einzurichten, wird nicht nur vom Harburger SPD-Koalitionspartner CDU kritisiert, wie das Abendblatt bereits in seiner Donnerstag-Ausgabe berichtete. Nun hat auch die hiesige Linke-Fraktion in deutlicher Form Stellung genommen.

„Wir lehnen die Unterbringung in Massenunterkünften mit Hunderten Containern und Zelten weiterhin ab“, sagte Fraktionsvize André Lenthe. In der jüngsten Bürgerschaftssitzung hätte die Linke vom Hamburger Senat erneut ein Unterbringungskonzept für Geflüchtete gefordert, das Mindeststandards festschreibe. „Es ist skandalös, dass in Hamburg circa 1300 Wohnungen und viele zigtausend Quadratmeter an Büro- und Gewerbefläche leerstehen, zugleich aber Flüchtlinge in Massenunterkünften einquartiert werden sollen und bereits jetzt, wie in der ZEA Poststraße, auf dem blanken Boden schlafen müssen“, so Lenthe. Der nächste Winter komme bestimmt, da könne die Unterbringung in Zelten und Containern keine Perspektive sein.

Nach Abendblatt-Informationen aus seriösen Quellen, lässt die Sozialbehörde für den Standort Am Aschenland in Neugraben sogar eine Regelbelegung mit 5000 Plätzen prüfen. Sollte die Stadt das Gelände des ehemaligen OBI-Baumarktes am Geutensweg ankaufen können, bestünde sogar die Option, auf dem dann großflächigen Areal bis zu 7000 Flüchtlinge unterzubringen.

Die Innenbehörde hat solche Pläne am Donnerstag dementiert. „Ich kann das so nicht bestätigen. Wir gehen momentan von 3000 Plätzen aus“, sagte Sprecher Frank Reschreiter dem Abendblatt. Es könne aber möglich sein, dass nebenan Quartiere der öffentlich-rechtlichen Unterbringung entstünden, die dann aber in den Verantwortungsbereich der Sozialbehörde (BASFI) fielen. Weitere Berichte zum Thema in der Hauptausgabe.