Harburg.
Wer künftig trockenen Fußes, zwischen Kanalplatz und Harburger Schlossinsel, über das Wasser des Lotsekanals spazieren möchte, der muss auf dieses Erlebnis noch etwas länger warten. Die beim Stahlbauunternehmen NE Sander GmbH in Sande bei Wilhelmshaven gebaute Drehbrücke wird etwa zwei Wochen später fertig als ursprünglich angenommen. Der Stahlbau und zuletzt das Aufbringen eines neuartigen, bislang nur im Offshorebereich eingesetzten Korrosionsschutzes namens Polyaspartics seien zeitlich nicht genauer berechenbar gewesen, heißt es. Nun soll die aus zwei Teilen bestehende und als Ganzes gut 126 Tonnen schwere Brücke mit Schwerlasttransportern in der ersten Septemberwoche nach Harburg geschafft werden.
In dieser Woche laufen unter Federführung des Hamburger Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) auf der im Kanal stehenden Drehlager-Säule sowie den Anschlussstellen an Kanalplatz und Lotsekai noch vorbereitende Arbeiten. Während das Einheben des nur elf Tonnen schweren statischen Brückenteils die Ingenieure kaum in Aufregung versetzen wird, werden sie beim Einheben des 115 Tonnen schweren Drehbrückenteils mit hoher Wahrscheinlichkeit weniger entspannt sein. Die im Wasser stehende Säule des Drehlagers muss dann halten, was zuvor berechnet wurde.
Nach dem Einheben wird die Brücke in dem Lager noch jeweils eine Woche in geöffneter und geschlossener Position ruhen. Für die Benutzung freigegeben wird die Brücke voraussichtlich erst Mitte November. Der Brückenbau zur Schlossinsel kostet rund 3,1 Millionen Euro.