Harburg . Bühnen, Foodtrucks, Partyzonen: Macher des Harburger Außenmühlenfestes bieten Programm, bei dem sich die Harburger präsentieren.

„Das kleine Fest am großen Teich“ nennt sich das Außenmühlenfest mittlerweile bescheiden. Dabei war es höchstens vor 28 Jahren, als die Harburger Jörg Mandt und Wolfgang Ernst das Fest mit 20 Fässern Bier ins Leben riefen, tatsächlich klein. Seitdem ist es gewachsen, auch durch das professionelle Engagement des Gastronomen Heiko Hornbacher. Nur so groß, wie es zwischendurch mal war, ist es nicht mehr – und soll es auch nicht mehr sein. „Man kann natürlich Radiobühnen aufstellen und auf die Riesenmassen schielen, wie wir es früher gemacht haben“, sagt Hornbacher, „aber das macht mehr Stress als Spaß. Seit wir die Festgröße reduziert haben, macht es wieder mehr Freude, das Außenmühlenfest zu organisieren.“

Festmeile zieht sich vom Außenmühlenweg bis zum Schiffsspielplatz am Gotthelfweg

Von Freitag , 7. August bis Sonntag, 9. August wird gefeiert. Die Festmeile zieht sich vom Außenmühlenweg bis zum Schiffsspielplatz am Gotthelfweg. Drei Livebühnen und eine Partyzone sind auf dieser Strecke verteilt. Jede hat einen etwas anderen Schwerpunkt, von Party-Rock und Showbands auf der Hornbachers-Bühne über die Donnerwetter-Bühne mit einem deutlichen Schwerpunkt auf Bands der Harburger Szene oder ungewöhnliche Aktionen auf Sören Noffz’ Schnitzer-Bühne bis zu Folk, Disco und Lichtkunst am Spielschiff.

Heiko Hornbacher und seine Eventmanagerin Waltraud Hörlberger hoffen auf viele fröhliche Besucher. „Zahlen sind mir nicht mehr so wichtig“, sagt Hornbacher. „Früher haben wir immer die Besucher gezählt, aber das sagt ja nichts darüber aus, ob es ein gutes Fest ist. Ich finde, wir haben Erfolg, wenn Leute nur mal kurz zum Außenmühlenfest wollen und sechs Stunden später feststellen, dass sie immer noch da sind, weil man hier auch mal Leute trifft, die man lange nicht gesehen hat.“

Food-Truck sorgen für kulinarische Highlights

Gastronomisch wollen die Fest-Macher die ausgetretenen Pfade von Wurstgrill und Schnitzelbrötchen verlassen. „Wir haben zahlreiche Food-Trucks dafür gewinnen können, unser Fest zu besuchen und kulinarisch zu bereichern“, sagt Waltraud Hörlberger, „und auch mit weitaus mehr, als nur handgemachten Hamburgern“

Dennis Adamus spielt auf der Schnitzerbühne
Dennis Adamus spielt auf der Schnitzerbühne © HA | Lars Hansen

Auf Wurst muss dennoch niemand verzichten, erst recht nicht auf Harburgs Kult-Currywurst: Die Bruzzelhütte wird mit einem Imbisswagen den Harburger Gaumen Feuer machen. So wie die Bruzzelhütte nutzen zahlreiche Harburger Institutionen das Außenmühlenfest, um sich zu präsentieren – auch welche, die mit Bierbechern und Bratpfannen sonst wenig zu tun haben: Das Harburger Theater zum Beispiel wird schon mal Auszüge aus seinem Musical „Oliver Twist“ präsentieren, mit dem die Bühne Ende August ihre Sommerpause beendet.

Auch die Harburger Jägerschaft präsentiert sich auf dem Fest: Sie hat den Wolfsbeauftragten des Landes Niedersachsen eingeladen, der am Sonntag Auskunft über die Verbreitung und das Verhalten dieser Tiere in Norddeutschland berichten wird. Außerdem werden Falkner Vorführungen mit zwei Eulen geben.

Soziales Projekt „Ein Huhn für Bonthe“ kann gefördert werden

Besonders wichtig ist es Heiko Hornbacher, auf ein soziales Projekt hinzuweisen, das beim Fest gefördert werden soll: Die Besucher können Geld oder Pfandbecher für die Aktion „Ein Huhn für Bonthe“ spenden. „Das ist ein Harburger Projekt, dass in Sierra Leone, einem der ärmsten Länder der Welt, Hilfe zur Selbsthilfe gibt“, sagt Hornbacher. „Das werden wir auch in unseren Gaststätten weiter fördern. Ich bin froh, ein Projekt gefunden zu haben, das einen Harburger Bezug hat. In unseren Betrieben unterstützen wir durch den Verkauf von Getränken mit Spendenanteil, wie Viva-con-agua-Wasser oder LemonAid schon Dritte-Welt-Projekte, aber Bonthe ist direkte Hilfe aus Harburg.“

Die Unterstützer und Initiatoren des „Bonthe Youth Resource Centre“, einem Ausbildungsinstitut in Sierra Leone, werden mit einem eigenen Stand vertreten sein. Dort sammeln sie nicht nur Bargeld und Becher ein, sondern geben auch Auskunft über ihr Projekt. Beim Außenmühlenfest geht es speziell darum, Zuchthühner für einen Landwirtschaftskurs anzuschaffen.

Startschuss ist Freitagnachmittag. Am Sonntag um 16 Uhr ist Schlusspfiff. Feierabend haben die Macher dann noch nicht – bis zum nächsten Morgen ist Aufräumen angesagt. Und dann muss das nächste Fest geplant werden.