Am 10 Juli startet in Jesteburg zum zweiten Mal die Kunst- und Kulturwoche: Es wird spannend

Ein kleines Dorf in der Heide mit einem großen Anspruch an sich selbst, wenn es um Kunst und Kultur geht: Zum zweiten Mal dreht sich in Jesteburg deshalb zehn Tage lang, vom 10. bis zum 19 Juli, bei der Kunst- und Kulturwoche alles um eben dieses Thema. Ausstellungsräume wie das Kunsthaus, Ateliers, Gärten, Scheunen, Geschäfte, die Waldklinik und die Oberschule – insgesamt 14 Orte verwandeln sich, machen sich schön und werden zum Bilderrahmen, in dem sich Kunst und Künstler darstellen werden.

Dabei sind auch die Mitglieder des Kunstnetzes Jesteburg. Vor drei Jahren haben sich damals gerade sechs Kreative zu diesem Netzwerk zusammengetan. Man wollte sich gegenseitig unterstützen, stärken und gemeinsam arbeiten. Heute ist das Kunstnetz ein Verein, unter dessen Dach inzwischen rund 30 Künstler im lockeren Verbund organisiert sind und die in wechselnder Zusammensetzung die verschiedensten Kunstprojekte umsetzen. Sechs Mal im Jahr treffen sich alle, um Ausstellungen zu organisieren. In kleineren Gruppen arbeitet man meist zu einem Thema, einmal in der Woche treffen sich die Künstler in der Malschule von Susanne Dinter, um sich auszutauschen. Gut 20 von ihnen sind bei der Kunst- und Kulturwoche dabei und freuen sich auf viele Besucher.

Am Ortseingang Jesteburgs liegt an der Hamburger Straße 80 die Malschule von Susanne Dinter. Sie verfügt nicht nur über einen lichtdurchfluteten Atelieraum, sondern ist außerdem glückliche Besitzerin eines idyllischen Gartens, der zum Ausstellungsraum unter freiem Himmel wird. Der Wasserteich, die hohen Hecken und der saftige Rasen sind der ideale Rahmen für die großen Holzstelen, die Ernst Helmut Martens dort aufgestellt hat. Die alte Diele der Malschule ist für die Bilder von Gisela Thiele reserviert. Sie arbeitet sowohl abstrakt als auch gegenständlich. Susanne Dinter selbst zeigt ihre Arbeiten im Atelier. Ihre Bilder erinnern an Pop-Art, vor allem mit der Farbgebung erzielt sie interessante Perspektiven.

Weiterhin stehen in dem Garten große Metallgitter, an denen die Acrylbilder der Malschüler gezeigt werden. „Zu sehen ist die ganze Bandbreite“, sagt Mallehrerin Susanne Dinter. Alle Schüler – sie sind zwischen 5 und 85 Jahren alt – hatten sich in den vergangenen Wochen und Monaten mit dem Thema „Bühne frei“ beschäftigt. Während die Kinder und Jugendlichen die Vorgabe mit Bildern von ihren Bühnenhelden, von Clowns oder Pinocchio bis Taylor Swift, verbanden, assoziierten die Erwachsenen damit Motive aus Oper und Ballett. Die Vernissage findet am Samstag, 11. Juli, um 16 Uhr statt, bis zum 19. Juli können die Arbeiten zwischen 15 und 18 Uhr besichtigt werden. Außerdem veranstaltet die Malschule Dinter am Sonntag, 12. Juli, im Garten und gegenüber auf dem Hof Brüggemann einen großen Kunst-, Musik- und Sammlerflohmarkt, ab zehn Uhr darf man dort stöbern.

In einem ganz gegensätzlichen Ambiente zu dem Garten der Malschule, aber ebenso spannend, ist die Ausstellung in der Museumsscheune an der Brückenstraße 8a. „Neues im Alten“ ist hier das Thema. Zwischen landwirtschaftlichem Gerät und Werkzeug präsentieren die elf Kreativen der Künstlergruppe „Werkstatt 97“ ihre neusten Arbeiten. Sie setzen ihre Ideen zumeist abstrakt um, in Öl und Acryl, aber auch Collagen aus Papier gehören zu den ausgestellten Werken.

Linol, Holz, Papier und Kupfer – das sind die Materialien mit denen vier Kunstnetz-Kreative Drucke herstellen. In der Waldklinik am Kleckerwaldweg zeigen sie ihre Arbeiten und zeigen, wie Drucke entstehen. Am Dienstag 14. Juli ist dort um 18.30 Uhr Vernissage.

Blumen und Früchte malt Conny Carstens, ihre Kollegin Harriet Romanowski hat einen Blätterreigen kreiert. Sie stellen ihre Arbeiten bei Meyer-Hoppe Weine in der Lindenstraße aus. Zur Vernissage am Mittwoch, 15. Juli, können Besucher ab 19 Uhr frugale Malerei genießen und zusätzlich Weine verkosten. Die erste Vorsitzende des Kunstnetz Vereins ist Stefanie Busch. Sie lädt am Sonntag 12. Juli zu einer Kunstperformance, bei der auch das Publikum aktiv werden darf. „Die Brücke am Tay“ heißt die Veranstaltung, die um 18 Uhr im Niedersachsenhaus beginnt. Stefanie Busch hat sich künstlerisch mit der Ballade von Theodor Fontane auseinandergesetzt und das Ergebnis ihrer Interpretation in Bilder gefasst. Gudrun Scheske improvisiert am Klavier, dazu singt Sonja Heiermann. An diesem Abend gehen Musik, Text und Bild eine Liaison ein, wer sich auf dieses Miteinander einlässt, den erwartet ein spannender Abend.

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