Die Grünen wollten Fahrradstreifen einrichten. CDU und SPD lehnen das aber ab.
Die Harburger Grünen werfen der Bezirks-SPD vor, sich einerseits vom Koalitionspartner CDU gängeln zu lassen und andererseits die vom Senat angestrebte Fahrrad-Offensive zu konterkarieren. Hintergrund: Die Harburger Koalition hatte in der Bezirksversammlung am 23. Juni alle fahrradverkehrspolitischen Anträge der Opposition abgebügelt. Gründe habe die GroKo dafür allerdings nicht geliefert, so die Grünen. Während der kleine Koalitionspartner CDU dabei wortführend gewesen sei, sei aus den Reihen der SPD Unwohlsein zu spüren gewesen. „Da die Harburger SPD als großer Koalitionspartner offensichtlich auch bei diesem Thema die Marschroute der kleineren CDU überlässt, torpediert sie den Willen der Bürgerschaftsfraktion ihrer Partei“, so die Grünen.
In den Grünen-Anträgen geforderte Fahrradstreifen in der Nartenstraße, am Veritaskai und am Kanalplatz seien mit der Begründung abgelehnt worden, dass durch die Erneuerung der östlichen Bahnhofskanalbrücke dort in nächster Zeit eh kaum Fahrradverkehr herrschen würde. Pikant: Radfahrstreifen am Veritaskai und am Kanalplatz hatte die SPD 2010 selbst beantragt. Auch ein Antrag für eine bessere Überquerung der Cuxhavener Straße aus Richtung Neugrabener Bahnhofstraße wurde abgeschmettert. „Wir haben vorgeschlagen, hier eine Fahrradhaltebucht einzurichten und die Ampelanlage so umzurüsten, dass die Fahrradfahrer vor den Autos über die Kreuzung fahren können“, erläutert Dr. Gudrun Schittek, Sprecherin der Grünen. Robert Klein, verkehrspolitischer Sprecher: „Laut Hamburger Koalitionsvertrag soll der Radverkehr in unserer Stadt deutlich gestärkt werden. Aber in Harburg führt die CDU den größeren Koalitionspartner offensichtlich am Nasenring durch die Arena und blockiert alles, was nach Politik im 21. Jahrhundert riecht.“