Neugraben. SPD und CDU haben Antrag zum Wechsel des Projektentwicklers in Neugraben abgeschmettert
Die aktuellen Vorgänge um die Neugrabener Torbauten sorgen für Streit in der Harburger Bezirkspolitik. Wie das Abendblatt ausführlich berichtete, ist dem bisherigen Projektentwickler, der Firma Stein Plan + Werk, die Grundstücksanhandgabe entzogen worden. An ihrer Stelle soll fortan die städtische IBA Hamburg GmbH das Projekt betreuen. Die neuen Liberalen haben nun in einem Antrag eine lückenlose Aufklärung über die Hintergründe gefordert.
Harburgs Baudezernent Jörg Heinrich Penner hatte den Schritt unter anderem damit begründet, der bisherige Projektentwickler Stein habe gar keinen Investor. Das hat Geschäftsführer Udo Stein öffentlich dementiert und Penner vorgeworfen, unzutreffende Behauptungen zu verbreiten.
Im letzten Stadtplanungsausschuss vor der Sommerpause am 15. Juni sollte der Baudezernent zu den Vorwürfen und Vorgängen öffentlich Stellung nehmen, hatten die Neuen Liberalen in einem Antrag für die nächste Bezirksversammlung am Dienstag, 23. Juni, gefordert. Der aber ist bereits in der Sitzung des Hauptausschusses vorigen Dienstag von der großen Koalition aus SPD und CDU abgeschmettert worden.
„Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass hier die wahren Hintergründe verschwiegen werden sollen“, sagte Kay Wolkau, Fraktionsvorsitzender der Neuen Liberalen. Dass die Große Koalition an öffentlicher Aufklärung kein Interesse zeige, spreche dafür, „dass man nicht mit offenen Karten spielen will“.
Parteifreundin Isabel Wiest, Mitglied im Stadtplanungsausschuss erklärte: „Wir erwarten, dass der Baudezernent Licht ins Dunkel um die überraschende Aufkündigung der Anhandgabe bringt und sagt, welche Rolle die IBA jetzt spielt. Wenn alles seine Richtigkeit hat, warum will man dann nicht öffentlich berichten?“
Die Neuen Liberalen kündigten an, „nicht locker lassen zu wollen“, bis alle Karten auf dem Tisch lägen.