Harburg. Haiou Zhang gibt ein Konzert in Harburg. Der Speicher am Kaufhauskanal wird die neue Spielstätte beim International Music Festival.

Der chinesische Pianist Haiou Zhang sei ein neuer Stern am internationalen Musikhimmel, berichtete die Deutsche Welle vor fünf Jahren. Inzwischen ist der 30-Jährige in der Weltspitze angekommen, gibt Meisterkurse an der State University in New York und ist in seiner Heimat China sogar das Motiv einer Briefmarke. Er spielt Konzerte in Toronto oder Singapur – und am 9. Juli auch in Harburg.

Der Speicher am Kulturkanal im Harburger Binnenhafen ist ab diesem Jahr neue Spielstätte beim International Music Festival Buxtehude und Altes Land, das Haiou Zhang vor fünf Jahren zusammen mit dem Produzenten und Fotografen Dieter Klar ins Leben gerufen hat.

Klaviersonate h-Moll von Franz Liszt statt Beethovens Klaviersonate Nr. 23

Bei einem Pressegespräch auf Einladung des Sponsors Sparkasse Harburg-Buxtehude am Dienstag im Speicher am Kulturkanal haben Haiou Zhang und Dieter Klar auf das Konzert in der neuen Spielstätte aufmerksam gemacht. Dabei ändert der Künstler den bereits in den Programmheften gedruckten Ablauf. An dem Beethoven-Abend wird Haiou Zhang Beethovens Klaviersonate Nr. 23 durch die Klaviersonate h-Moll von Franz Liszt ersetzen.

Liszt habe Beethoven beeinflusst, erklärt Haiou Zhang seine Entscheidung. Der Chinese spricht fließend Deutsch, hat in Hannover studiert. Liszts Sonate h-Moll sei eines der Stücke, die er am besten beherrsche, fügt er noch hinzu. Das will bei dem Klaviervirtuosen von Weltformat schon etwas bedeuten. Das Sonate h-Moll von Franz Liszt gilt als eines der technisch anspruchsvollsten Klavierwerke der Romantik.

Mit acht Jahren fing er an, Klavier zu spielen

Haiou Zhang gilt als ein äußerst präziser Vorbereiter seiner Konzerte. Das scheint zunächst so gar nicht zu seinem Wunderkind-Image zu passen. Er hat mit acht Jahren angefangen, Klavier zu spielen. Das gilt für Pianisten von Weltformat als relativ spät. Als er zehn Jahre alt war, nahm ihn das Zentral Konservatorium für Musik in Peking auf.

Haiou Zhang hört alle möglichen Interpretationen eines Komponisten, wenn er ein Stück einzustudieren beginnt. Pianisten müssten hart arbeiten, sagt er. Acht Stunden lang üben am Tag sei normal.

Konzert findet im ältesten Speicher Hamburgs statt

Die Akustik in dem neuen Konzerthaus im Harburger Binnenhafen hat der bekannte Pianist bis jetzt noch nicht getestet. „Kultivierte Klangfarben entfalten sich immer“, hat Haiou Zhang keine Sorge. Er habe gute Erfahrungen bei Scheunenkonzerten gemacht. Scheunen hätten eine ähnliche Architektur wie der Speicher am Kaufhauskanal.

Tatsächlich stammt der Fachwerkbau aus der vorindustriellen Zeit. Wirtschaftsgebäude seien damals landwirtschaftlichen Höfen noch ähnlich gewesen, erklärt Henry Brinker, Geschäftsführer des Konzerthauses. Im Jahr 1827 errichtet, sei das Gebäude der älteste Speicher Hamburgs.

Der Konzertsaal im Speicher bietet Platz für 300 Besucher. „Wir bieten die besten Stühle in Hamburg“, sagt Henry Brinker stolz. Wer darin ein Konzert gehört habe, wolle nicht wieder aufstehen. Orthopädisches Sitzen sei wichtig, alles andere verderbe den Kulturgenuss. Die Stühle seien aus in Ostwestfalen und Italien gefertigten Teilen konstruiert. Die Platzschilder stammen aus der Schweiz.

Interessierte sollten sich schnell Karten sichern

Wer das Konzert von Haiou Zhang am 9. Juli im Speicher am Kaufhauskanal genießen möchte, sollte sich möglicht schnell Eintrittskarten sichern. Nur noch 70 Karten seien erhältlich, hieß es am Dienstag.

Haiou Zhang (Klavier): Das Beethoven Projekt 2, Donnerstag, 9. Juli, 19.30 Uhr, Speicher am Kaufhauskanal in Harburg, Blohmstraße 22, Eintritt: 25 Euro, Vorverkauf: Sparkasse Harburg-Buxtehude, Telefon: 040/766 91 99 75 oder per E-Mail an info@sparkasse-harburg-buxtehude.de