Winsen. In Winsen verfing sich eine Plane in einer Leitung. Daraufhin musste der ganzen Stadt der Strom abgedreht werden.

Normalerweise freuen diese Abdeckungen viele Leute, weil sie ihnen Leckeres früher auf den Tisch bringen, doch am Pfingstwochenende hat sich in Winsen eines der Abdeckfliese, mit denen Spargel- und Erdbeerbauern den Frühling beschleunigen, selbstständig gemacht und für viel Ärger gesorgt.

Das über 100 Meter lange Flies flog nämlich in der Nacht von Sonntag auf Montag los und verfing sich in einer Hochspannungsleitung bei Borstel. Dort sorgte der Fremdkörper für Kurzschlüsse und Spannumngsüberschläge. Um die Plane sicher entfernen zu können, musste die Feuerwehr den Strom erst einmal abschalten. Da die Abschaltung die ganze Stadt Winsen mit 35.000 Einwohnern betraf, wurde sie nicht sofort durchgeführt, damit sich Krankenhäuser und andere wichtige Institutionen darauf vorbereiten konnten und auch die Bürger Gelegenheit bekamen, Vorkehrungen zu treffen. Zunächst ging der Krisenstab von Stadt, Stromversorgern, Polizei und Feuerwehr davon aus, dass der Strom drei Stunden lang gesperrt werden müsste, aber nachdem dien Elektrizität um 13.08 Uhr abgeschaltet war, gingen die Bergungsarbeiten schneller von der Hand, als befürchtet.

„Das Flies konnte durch die Feuerwehr zum Teil vom Bodenaus, zum Teil durch den Einsatz einer Drehleiter entfernt werden, ohne dass weitere Schäden am Leitungsnetz entstanden“, sagt Polizeisprecher Jan Krüger. „Bereits nach einer guten Stunde wurden die ersten Ortsteile wieder mit Strom versorgt. Gegen 14.30 Uhr war das Netz wieder vollständig in Betrieb. Zu Zwischenfällen ist es nach jetzigem Kenntnisstand nicht gekommen.“ (xl)