Harburg . Der Betreiber Heiko Hornbacher gibt die Hoffnung auf eine kurzfristige Entscheidung nicht auf

In früheren Jahren war mit dem „Tanz in den Mai“ in Harburg auch Auftakt der Beachclub-Saison am Veritaskai. Dieses Jahr ist alles anders. Das Beachclub-Gelände ist zwar bis in die hinterste Ecke geputzt und könnte eigentlich wieder seine Gäste empfangen, aber Harburgs Gastronom und Festeveranstalter Heiko Hornbacher darf als Mieter des städtischen Grundstücks wegen laufender Grundstücks-Verkaufsverhandlungen die Tore nicht öffnen und hätte das Gelände eigentlich schon längst geräumt und an die Stadt übergeben haben sollen.

Das Grundstück ist noch nicht verkauft

Viele der Beachclub-Fans sehen die Anlage aber immer noch stehen und fragen sich, warum Hornbacher für diese Sommersaison den Veritasbeachclub nicht noch einmal öffnet. Schließlich ist das Grundstück noch nicht verkauft. Und bis in einem solchen Fall gebaut werden kann, würden ohnehin noch viele Monate ins Land gehen. Genügend Zeit also, den Beachclub am alten Standort noch einmal in Betrieb zu nehmen. Mit einer Genehmigung würde die Stadt vielen Beachclub-Fans sicherlich eine große Freude bereiten.

Weil aber der Grundstücksverkauf und die neue Bebauung mit einem Hotel nicht so rasch über die Bühne gehen und mit dem ersten Spatenstich des Hotelbaus vor Ende des Sommers nicht zu rechnen ist, hofft auch Hornbacher selbst, dass der Beachclub diese Saison noch am alten Standort betrieben werden kann. „Ich bemühe mich ganz intensiv darum und verhandele in der Angelegenheit inzwischen auf höchster Ebene in Hamburg. Ich hoffe bereits in Kürze auf ein positives Ergebnis.“

Beachclub sehr beliebt bei Harburgern

Bei vielen Harburgern, wie auch Besuchern aus dem Umland, genießt der Beachclub am Veritaskai höchste Anziehungskraft für die sommerliche Freizeitgestaltung. Beim „Harburger Innenstadtdialog“ vor einem Jahr hatte der Beachclub für seinen Fortbestand am alten Standort von Bürgern sogar die meisten Stimmen erhalten. Mehr Stimmen als sonst für Verbesserungen im Gebiet der Harburger Innenstadt abgegeben worden waren. Die Finanzbehörde hatte in Sachen Beachclub als Grundeigentümerin letztlich ein Bürgerbegehren evoziert, weil aus wirtschaftlichen Erwägungen für die Grundstücksnutzung der Bau eines bis zu 65 Meter hohen Hauses mit Hotel- und Büronutzung zum Ziel gesetzt ist und durchgesetzt werden soll.

Ursprünglich war geplant, den Beachclub übergangsweise auf das Grundstück Kanalplatz/Blohmstraße zu verlegen, wo der Harburger Journalist und Musiker Werner Pfeifer die Alte Fischhalle kaufen und zu einem Kulturtempel umbauen möchte. Aber auch dieses Gelände gehört der Stadt und befindet sich in Obhut des zur Finanzbehörde gehörenden Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG). Und auch dieses Gelände möchte die Stadt – zumindest in Teilen – wirtschaftlich möglichst ertragreich an Investoren verkaufen, die dort Bürohochhäuser bauen lassen. Für den Grundstücksverkauf ist eine Ausschreibung notwendig. Darauf wird noch immer gewartet. Und ob Pfeifer mit seinen Ideen dann zum Zuge käme, ist auch nicht sicher.

Bautechnische Mängel machen sofortigen Umzug in den Treidelweg unmöglich

Und auch Heiko Hornbacher konnte sich bei diesen ungewissen Aussichten nicht auf eine übergangsweise Verlagerung seines Beachclubs an Kanalplatz/Blohmstraße einlassen. Das vom Bezirk Harburg als endgültiger Standort für den Beachclub vorgeschlagene Gelände am Treidelweg befindet sich zwar nur einen Steinwurf weit vom jetzigen Grundstück am Veritaskai entfernt. Bislang war dieses Gelände allerdings wegen bautechnischer Mängel für den sofortigen Umzug ausgeschlossen. Um die bautechnischen Mängel am Treidelweg zu beseitigen soll zum einen die Kaimauer saniert werden und zum anderen das hinter der Kaimauer abgesackte Gelände vor weiterem Ausspülen des Erdreichs gesichert und mit neuem Erdboden aufgefüllt werden. Mit diesen Arbeiten ist in etwa fünf Jahren zu rechnen.

Kürzlich gab es – wie berichtet – zwischen dem Bezirksamt und Hornbacher eine Einigung über eine Zwischenlösung. Das Gelände am Treidelweg soll bis zum Herbst soweit provisorisch gesichert werden, dass Hornbacher mit seinem Beachclub als Mieter die kommenden vier Jahre dort seinen Gästen Entspannung und Programm bieten kann. Ohne die provisorische Absicherung kann Hornbacher nicht kurzfristig zum Treidelweg umziehen. Deshalb wäre für ihn und für viele Harburger der Verbleib des Beachclubs am Veritaskai für diesen Sommer die beste Lösung. (Jochen Gipp)