Winsen. Katharina Wandrowsky, 19, ist zurzeit in Heidi Klums „Germanys Next Top Model“ im TV zu sehen. Dem Abendblatt gab sie in der „Model-Villa“ ein Telefon-Interview.

„Auf jeden Fall duzen“, sagt die 19 Jahre alte Winsenerin Katharina Wandrowsky, die es in der Pro7-Show „Germanys Next Topmodel“ unter die Top 7 geschafft hat, zu Beginn des Gesprächs. Katharina ist in Winsen geboren und hat auch ihre Kindheit dort verbracht.

„Richtig in Hamburg war ich das erste Mal mit 14“, sagt sie. Davor habe sie es trotz der Nähe zur Großstadt nie dorthin gezogen. „Das Reisen und Modeln in Weltmetropolen ist dazu schon ein starker Kontrast“, erzählt sie. „Obwohl ich davor auch schon ein paar Mal im Ausland gearbeitet habe.“

In den vergangenen zwei Jahren habe sie die Chance gehabt, Erfahrungen in Mailand, Paris und London zu sammeln. In London lief Katharina drei Shows der Fashion Week. Den Model-Plan hatte die Winsenerin also schon vor ihrer Teilnahme bei Heidi Klums „GNTM“.

„Ursprünglich wollte ich Schauspielerin werden“, erzählt sie. Als sie dann an dem Bravo-Casting „Mission Famous“ teilnahm, riet man ihr, sich auch als Model zu versuchen. „Die Show von Heidi habe ich aber sowieso schon immer geschaut“, erzählt sie.

In ihrer Heimat ist Katharina jetzt schon eine kleine Attraktion. „Oft werde ich auf der Straße erkannt. Dann freue ich mich“, erzählt sie. Trotzdem sei es natürlich auch ungewohnt und lustig: „Ich sehe mich ja selbst nicht als Prominente.“

Ihre Eltern hatten keine Bedenken, als sie sich entschloss, in der Casting-Show ihr Glück zu versuchen. „Immerhin wussten sie, dass dort jemand für mich verantwortlich ist. In London war ich ganz ohne Begleitung“, sagt sie. Dort sei man als Model absolut auf sich allein gestellt. Oft wohne man in WGs oder bei Gastfamilien.

Von der Agentur bekämen die Mädels eine Adresse und eine Zeit, dann heißt es den Stadtplan schnappen und ab in die U-Bahn. „Das Modelleben ist nicht so glamourös, wie man es sich vielleicht vorstellt“, berichtet sie. „Pingelig darf man jedenfalls nicht sein.“ Man könne es sich in etwa so vorstellen, als würde man alleine in den Urlaub fahren: „Macht man doch auch nicht.“

Das Glück, das man erfahre und die Erlebnisse könne man eben nicht unmittelbar mit jemandem teilen. Das sei ein Nachteil des Jobs. „Gerade deswegen genieße ich es sehr in der aktuellen Staffel dabei zu sein“, erzählt sie.

„Hier habe ich immer Menschen um mich, mit denen ich reden kann und die die gleichen Interessen haben.“ Auch die aufwendigen Shootings weiß sie zu schätzen: „Deshalb habe ich mich auch beworben. Im normalen Modelalltag steht man oft vor einer weißen Wand und das war es dann.“

Den oft gehörten Satz: „Ich kann essen was ich will und nehme nicht zu“ kann Katharina übrigens nicht für sich bestätigen. „Das wäre zu schön! Ich habe eine Schilddrüsenunterfunktion und lebe vegetarisch.“ Am liebsten würde sie sich vegan ernähren: „Aber da steht mir der leckere Käsekuchen im Weg“, erzählt sie.

„In der aktuellen Staffel hatte ich eher das Gefühl alle anderen hätten essen können was sie wollen.“ Apropos aktuelle Staffel – wieso gibt es da so viel Streit? Das läge wohl daran, dass so viele Mädels aufeinander hingen. „Das jemand kommt und sagt ’Los streitet euch mal!´ ist jedenfalls nie vorgekommen“, berichtet sie. Gewundert habe sie sich trotzdem oft über die Streitigkeiten.

Das man als Model oft auf den Körper reduziert wird, damit kommt die junge Winsenerin bis jetzt gut klar, sagt sie: „Ich denke, es kommt ganz auf den individuellen Charakter an. Und Schönheit ist nicht alles – die vergeht vielleicht irgendwann.“ Immerhin könne man an seinem Körper durch Sport und gute Ernährung etwas ändern. Schlimmer wäre für sie Kritik an Charakter und Persönlichkeit.

Unabhängig davon, ob sie Germanys Next Topmodel wird, möchte Katharina in jedem Fall ihr Fachabitur nachholen. „Den theoretischen Teil habe ich schon in der Tasche, jetzt kommt der praktische“, erzählt das Nachwuchsmodel.

Außerdem möchte sie weiterhin vor der Kamera stehen. Auch auf den internationalen Fashionweeks möchte sie weiter laufen und sich auf dem Modelmarkt in Kapstadt ausprobieren.

„Das wäre mein Traum. Aber grundsätzlich wünsche ich mir, viel in Deutschland zu arbeiten. Früher hieß es immer: Für Deutschland siehst du zu jung aus. Jetzt hoffe ich, dass mir meine GNTM-Teilnahme den Weg ebnet.“