Neu Wulmstorf/Neuenfelde. Erstes Storchenpaar hat den weiten Flug von Afrika nach Norddeutschland geschafft

Die ersten Sommergäste fliegen ein: Dieses Storchenpaar hat den weiten Flug von Afrika nach Norddeutschland bereits geschafft. Bis zu 20.000 Kilometer legen Weißstörche alljährlich zwischen den afrikanischen Winterquartieren und den Brutgebieten in Nordeuropa zurück.

Nach diesem Langstreckenflug, bei dem die effektiven Segelflieger mit ihrer Flügelspannweite von gut zwei Metern warme Aufwinde, also Thermik nutzen, wird der Hunger mit Regenwürmern, Insekten, Fröschen, Mäusen, Ratten, Fischen, Eidechsen, Schlangen sowie von Aas gestillt. Charakteristisch ist die Jagdmethode des bis zu 4,5 Kilogramm schweren Vogels: Er schreitet durch Wiesen und Feuchtgebiete, stößt blitzartig mit dem langen Schnabel auf seine Beute, die er im Ganzen schluckt.

Danach geht es Anfang April bis August ans Brutgeschäft. Das Balzritual wird von ausgiebigen Schnabelklappern begleitet, daher auch der Name Klapperstorch. Mit Klappern wird der Partner begrüßt aber auch das Nest gegen Rivalen verteidigt.

Der Bau eines neuen Nestes ist selten nötig, meist beziehen die Storchenpaare alle Jahre wieder ihr Nest, das sie mit Ästen und Zweigen ausbessern. Es werden drei bis fünf Eier gelegt, die beide Partner bebrüten. Nach 25 bis 38 Tagen schlüpfen die Jungen in einem weißen Daunenkleid. Beide Altvögel fliegen unermüdlich, um Nahrung für ihren Nachwuchs heranzuschaffen. Bei Regen oder Hitze breiten sie schützend ihre Flügel über die Jungstörche, die nach etwa fünfzig bis hundert Tagen flügge sind. Störche können weit über 20 Jahre alt werden.