Der ehemalige Modefotograf Jörg Petersen präsentiert ein Dutzend seiner Werke am Schellerdamm im Binnenhafen

Harburg. Bislang war das „Silo 16“ vor allem bekannt für variationsreiche italienische Küche und ausgesuchte Weine in stilvollem Ambiente. Doch ab Sonntag, 8. März, können die Gäste der beliebten Restauration am Schellerdamm 16 im Binnenhafen neben vielen kulinarischen Köstlichkeiten als „optische Beilage“ auch noch moderne Kunst genießen: Der ehemalige Modefotograf Jörg Petersen wird in den kommenden drei Monaten etwa ein Dutzend seiner Gemälde präsentieren.

„Wir waren von der Idee sofort begeistert“, sagt Violetta Pieprzyca, die mit ihrem Lebensgefährten Renzo Ferrario das „Silo 16“ seit Juni 2013 betreibt: „Wir glauben, dass die Bilder von Jörg Petersen sehr gut in unsere Location passen. Und wir unserem Ambiente auf diese Weise eine zusätzliche, künstlerische Note verleihen.“

Drei Jahrzehnte lang gehörte Jörg Petersen zu den gefragtesten Modefotografen Deutschlands. Er hat Topmodels wie Naomi Campbell und Nadja Auermann in Szene gesetzt und stand bei allen bedeutenden Modenschauen in Paris, Mailand und New York am Catwalk. Der rastlose Globetrotter realisierte als Erster eine Modekampagne in Nepal, jettete mit seinen Models in den 1970er- und 80er-Jahren nach Japan und in die Karibik, organisiert Shootings in Nordamerika wie in Südafrika.

„Die Welt war mein Zuhause“, sagt der gebürtige Kieler. Bis er in den 90er-Jahren der ewigen Reiserei überdrüssig geworden ist und sich in sein Refugium in Hausbruch, am Rande der Neugrabener Heide, zurückgezogen hat. Hier verlegte sich das Multitalent in den Folgejahren ganz auf die Malerei.

Alles begann damit, dass er seine Fotos „ummodelte“, wie er es in lässiger Untertreibung gern formuliert. Auch bei der Transformation seiner Fotos in Gemälde bewies Petersen rasch eine erstaunliche Kunstfertigkeit. „Photographie goes Painting“ nannte der malende Autodidakt seine künstlerische Metamorphose. In der er zum Beispiel den eigenen Porträtfotos von Weltstars wie Catherine Deneuve, Bill Clinton oder Sean Connery in Pop-Art-Manier à la Andy Warhol buchstäblich einen neuen Anstrich verpasste.

„Doch das war mir bald nicht mehr genug“, sagt Petersen. So verlegte er sich Anfang des neuen Jahrtausends auf Bilder im Stil des Realismus und der Avantgarde. Mit viel Fantasie und feiner Technik. Und gern auch mit dem für Petersen typischen Augenzwinkern. Getrieben von kreativer Neugier und einer unbändigen Lust auf visuelle Experimente entwickelte er ein eigenes malerisches Konzept, das er als „inszenierten Scheinrealismus" bezeichnet.

In jedem Fall entstanden in den vergangenen Jahren spannende, aber niemals stereotype Werke, die in ihrer Farbgebung und Komposition immer wieder überraschend sind. Die zum Nachdenken, Verweilen und Hinschauen animieren, weil sie gleichermaßen verstörend, bezaubernd, aber auch tiefgründig sind.

Davon können sich jetzt auch die Gäste des „Silo 16“ überzeugen. „My Way...“ nennt Jörg Petersen seiner Werkschau, die typische Beispiele aus allen Phasen seines malerischen Schaffens umfassen wird.

Für kunstaffine Gourmets wird ein „dine & art"-Menü kredenzt

„Damit kunstinteressierte Gäste mit dem Künstler aber auch ins Gespräch kommen können, wird es immer donnerstags ab 18 Uhr einen After-Art-Club geben“, sagt Petersens Agentin Annekatrin Tretow. Überdies kann während der gesamten Ausstellungszeit unter dem Motto ,dine & art‘ ein spezielles Drei-Gänge-Menü zum Preis von 25 Euro pro Person reserviert werden, das Küchenchef Renzo Ferrario eigens zu diesem Anlass kreieren wird.

Übrigens: Alle im Silo gezeigten Petersen-Werke können käuflich erworben werden. Gebote bitte unter der Telefonnummer 0174/241 11 24 abgeben.

„My way…“, Werkschau des Malers Jörg Petersen im Restaurant „Silo 16“, Schellerdamm 16. Ausstellungseröffnung am Sonntag, 8. März, um 14 Uhr. Anmeldung zum „dine & art“-Dinner, immer während der Restaurant-Öffnungszeiten, unter Telefon 040/41 54 14 94. Homepage des Künstlers: www.joerg-petersen.de