Der Verein macht bei der Jesteburger Kunst- und Kulturwoche nicht mit. Er ist verärgert und sieht sich bei den Zuschüssen benachteiligt.
Jesteburg Die Planungen zur Kunst- und Kulturwoche, die vom 10. bis 19. Juli in Jesteburg stattfinden, gehen gut voran. In der vergangenen Woche hatte der Organisator Bernd Jost den aktuellen Stand im alten Rathaus dem Kulturausschuss der Gemeinde vorgestellt. Ausstellungen, Musik, Mitmachaktionen und eine Museumsnacht in der Kunststätte Bossard sind inzwischen koordiniert. Allerdings brachte Jost auch schlechte Nachrichten mit: Das Jesteburger Podium, dass in der Vergangenheit für musikalische Highlights gesorgt hatte, ist diesmal bei der Kunst- und Kulturwoche nicht dabei.
Im Vorfeld hatte die erste Vorsitzende Karin Neudert den Entschluss schriftlich begründet. Zum einen monierte sie, dass ein geplanter Auftritt des „Amaryllis Quartetts“ am gleichen Abend wie die Museumsnacht in der Kunststätte Bossards stattfinden sollte. Neudert befürchtet, dass die Veranstaltung zu viele Besucher abziehen und der Verein die Kosten mit den Eintrittsgeldern nicht hereinbekommen könnte: „Da können wir nicht mithalten.“ Mehr noch, Neudert wittert dahinter Methode: „Die Frage stellt sich, warum diese für uns nicht nachvollziehbare Zusammenlegung erfolgte.“ Weiterhin äußerte sich Neudert verständnislos zu der Entscheidung der Gemeinde, dem Podium für die Veranstaltungen im Juli keine direkte finanzielle Unterstützung, sondern lediglich eine Ausfallbürgschaft über 2000 Euro zuzusagen. Da die Gagen für die eingeladenen Künstler weitaus höher seinen und durch die Eintrittsgelder nicht amortisiert werden könnten, sei man zu dem Entschluss gekommen, die ganze Sache abzublasen. „Wir möchten das hohe Niveau halten und machen dann lieber gar nichts als halbe Sachen“, sagte Neudert vor dem Ausschuss.
Der Ausschuss nahm die schlechte Nachricht zunächst zur Kenntnis. Der Vorsitzende Hans-Jürgen Börner machte aber auch seinem Unmut über diese Entscheidung Luft und betonte, dass das Podium mit 6000 Euro Förderung bei einem Gesamtetat von 25.000 Euro noch sehr gut weggekommen sei. Andere Kunst- und Kulturvereine hätten da weitaus weniger Unterstützung bekommen. Hinzu käme, dass das Podium, wie alle Vereine in Jesteburg, das Heimathaus mietfrei nutzen dürfte, auch die Kosten für Strom, Wasser und Heizung übernähme die Gemeinde. Börner betonte noch einmal, auch vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage, dass es nicht die Aufgabe der Gemeinde sei, die Vereine zu finanzieren, allenfalls könne man subventionieren. Er zeigte sich enttäuscht über den Rückzug des Podiums von der Kunst- und Kulturwoche.
Trotz des Rückzugs des Podiums wird die Kunst und Kulturwoche eine bunte Veranstaltung. Dazu soll auch das „Fest der Kulturen“ beitragen, dass für den 19. Juli geplant ist. Dabei sollen sich auch die Flüchtlinge, die in Jesteburg untergebracht sind, einbringen. Angedacht sind unter anderem ein kulinarischer Ausflug in die Heimat der Flüchtlinge und viel Musik. Das komplette Programm der Kunst- und Kulturwoche wird auf Flyer gedruckt, die ab dem ersten Juni in allen Jesteburger Einrichtungen und in vielen Geschäften ausliegen werden.