Mit den Gewerbeimmobilien „Das Silo“, „Fleethaus“ und „Schellerdamm 18“ hat die Aurelius Immobilien AG im Harburger Binnenhafen bereits Zeichen gesetzt. Jetzt kommt das „Wohnhaus für Studierende“ hinzu.
Harburg. Mitte Mai vergangenen Jahres war der Grundstein gelegt worden. Gestern wurde das Richtfest gefeiert. Und damit ist auf dem früheren Harburger Eisenbahngelände am Schellerdamm ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung des Harburger Binnenhafengebiets zu einem modernen Stadtteil mit Wohnraum für mehr als 4000 Menschen und Arbeitsplätzen für bereits mehrt als 6000 Menschen genommen.
Die Bauherren Kurt und Cornelius Groenewold (Aurelius Immobilien AG) hatten zur Richtfeier für ihr rund 20 Millionen Euro teures Bauprojekt „Wohnhaus für Studierende“ am Schellerdamm 1/Ecke Veritaskai zahlreiche Gäste begrüßt, darunter Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz, Oberbaudirektor Jörn Walter und Harburgs Bezirksamtsleiter Thomas Völsch.
Martin Kalkmann, Niederlassungsleiter des Generalbauunternehmens Hochtief, sprach von einem gelungenen Projekt, das voll im Zeitplan liege und im Herbst bezugsfertig übergeben werden soll. Sandra Keck vom Hamburger Ohnsorg Theater sorgte mit ihrer Rock-Revue „Bauernhof-Rock. Da lachen ja die Hühner“ für gute Unterhaltung.
Die Architekten Limbrock/Tubbesing haben das Wohnhaus für Studierende entworfen. Der Bauherr und seine Partner haben im Binnenhafen während der vergangenen zehn Jahre bereits die Bürohäuser „Das Silo“, das „Fleethaus“ und „Schellerdamm 18“ geschaffen.
Kurt Groenewold: „Das neue Wohnprojekt ist ein weiterer Beitrag zu dem Wandel vom reinen Industrie- und Gewerbestandort in ein modernes, urbanes Arbeits- und Wohnquartier der neuesten Zeit.“ In dem Neubau sollen in 61 Wohnungen neben Studenten auch Familien ein Zuhause finden. Sieben Wohnungen werden rollstuhlgerecht gestaltet, mit barrierefreien Bädern.
Die Wohnungen lassen sich vom Grundriss her an geänderte Bedürfnisse der Bewohner anpassen. Ins Erdgeschoss sollen Läden und Restaurants einziehen. Architekt Heiner Limbrock: „Der Komplex gliedert sich in unterschiedliche Gebäude zwischen fünf und acht Geschosse hoch.
Offene Treppen trennen die einzelnen Häuser voneinander und ermöglichen einen freien Blick durch das Gebäude. Hinter den Treppenhäusern befinden sich vier Innenhöfe, von denen drei auf den Dachflächen der Erdgeschosse angelegt sind.“
Die Wohnungen gruppieren sich um die Höfe. Im vierten Obergeschoss wird eine große Gemeinschaftsterrasse angelegt. Auch sonst werden die künftigen Bewohner viele Gelegenheiten haben, sich auf den offenen Gängen zu ihren Wohnungen zu begegnen. Der Neubau wird privat ohne öffentliche Förderung finanziert.
Bürgermeister Scholz lobte das Engagement, hob die Notwendigkeit hervor, für die Stadtentwicklung den Binnenhafen und die Harburger Innenstadt besser miteinander zu verbinden. Er verwies auf bisherige und künftige Investitionen, unter anderem für den Bau der Drehbrücke zwischen Kanalplatz und Schlossinsel, die im Sommer fertiggestellt werden soll.
Gemäß den IBA-Energiestandards für Neubauprojekte ist auch beim „Wohnhaus für Studierende“ vorgesehen, zukunftsweisende Heiztechnik einzubauen. Die Energie wird aus einem sogenannten „Eisspeicher“ mittels einer Wärmepumpe gewonnen. Physikalischer Trick: Die meiste Wärmeenergie lässt sich Wasser im Bereich des Gefrierpunkts entziehen.
Im Umkreis der Wärmepumpe hat der gespeicherte Wasservorrat durch Erwärmung im Sommer eine hohe Temperatur. Im Winter wird die überschüssige Wärme des Sommers zurückgewonnen. Die Technik verspricht den Hausbewohnern relativ geringe Mietnebenkosten.
Mit dem Fleethaus hatte Bauherr Kurt Groenewold 2008 bereits die Weichen gestellt für das „Wohnhaus für Studierende“ am Schellerdamm 1. Im Fleethaus waren einst die Harburger Mühlenbetriebe AG ihren Geschäften nachgegangen, und auf der anderen Straßenseite, dem heutigen Neubaugelände, gehörten eine Lkw-Waage und ein Lagerhaus zum Betrieb.
Das Lagerhaus war mit Transportbrücken über den Schellerdamm mit dem „Fleethaus“ verbunden. Vom Fleethaus führte auch eine Transportbrücke über die Straße Veritaskai zum heutigen Gebäude „Kaispeicher“. Auf den Transportbrücken war die Aufschrift „Hemo Qualitätsfutter“ zu lesen.
Bevor neu gebaut werden konnte, mussten zunächst die Fundamente der ehemaligen Lkw-Waage mühsam aus der Erde gebaggert werden. Auch der Kampfmittelräumdienst hatte das gut 100 Meter lange und 20 Meter breite Grundstück umfangreich überprüfen müssen.