Der Kunstverein zeigt 2015 wieder sechs Ausstellungen, darunter auch Arbeiten von Buchholzer Schülern. Die erste Vernissage ist bereits an diesem Sonntag, 18. Januar.

Buchholz. Die Jugend stellt in diesem Jahr das Motto des Buchholzer Kunstvereins, „Most art says nothing to most people“ (die meiste Kunst sagt den meisten nichts), auf den Kopf: Nach einem Kooperationsprojekt mit der Buchholzer Realschule am Kattenberge heißt es nun im Juni „Most art says something to most people“, wobei das Wort „something“ das Wort „nothing“ rot überschreibt.

Die Schüler haben dabei die Ausstellungen im abgelaufenen Jahr besucht, sich über Techniken und Ausdrucksformen informiert und aufgrund dessen eigene Arbeiten angefertigt, die vom 13. bis 21. Juni zu sehen sind. Wie gewohnt, zeigt der Kunstverein übers Jahr sechs Ausstellungen von Künstlern aus der lokalen und internationalen Szene.

Die erste mit dem Titel „Diving with choirs“ beginnt an diesem Sonntag, 18. Januar. Gezeigt werden Installationen des Berliner Künstlers Ronny Lischinski. Er verwendet Alltagsgegenstände von der Klopapierrolle über den Handfeger bis zur ausrangierten Blumenvase, um sie zu Objekten zusammenzufügen, die wie Satelliten oder auch Mikroben anmuten. Oft ist Licht Teil der Inszenierung, ob als reale Lampe oder – bei Zeichnungen und Malereien – virtuelle Reflexe.

In jedem Fall wirken die Objekte wie aus einer anderen Welt, obwohl sie dem banalen Alltag entnommen sind. Die Vernissage am Sonntag beginnt um 11 Uhr. Die Ausstellung ist bis zum 15. Februar zu sehen. Auch ein begleitender Workshop wird wieder angeboten.

Er trägt den Titel „Schatten, Umriss und Fläche“ und führt heran an Objektbetrachtung durch verfremdende Medien wie Glas oder Rauch. Daraus entstehen Zeichnungen aus Kohle, Kreide und Rötel. Termin ist Sonnabend, 7. Februar, Anmeldung bis 2. Februar unter 04181/3800868 und workshop@kunstverein-buchholz.de.

Der 16-Millimeter-Film ist Grundlage der Arbeiten von Tobias Dostal, ebenfalls aus Berlin. Seine Zusammenarbeit mit dem Regisseur Christoph Schlingensief hat ihn an dieses Medium herangeführt.

Dostal verwendet die Filme sowohl als Objekte in seinen Installationen als auch im eigentlichen Sinne: Kurze Trickfilme, in denen er seine Zeichnungen zum Leben erweckt, sind darauf festgehalten. Er ist vom 8. März bis zum 5. April im Kunstverein, der Workshop dazu ist für den 21. März geplant.

Dem Buchholzer Künstler Martin Lühker, der 2013 verstarb, ist die dritte Ausstellung gewidmet. Er schuf unter anderem die Figur des Kinderkönigs, der als Skulptur am Buchholzer Rathaus für jedermann zu sehen ist.

Der Kinderkönig ist das zentrale Element dieser Ausstellung, er taucht auf in Buch, Lied und Film. Sie wird gemeinsam vom Kunstverein, der Stadt Buchholz und der Kulturkirche St. Johannis ausgerichtet. Beginn ist Sonntag, 26. April, Ende Sonntag, 24. Mai. Der Workshop findet am 9. Mai statt.

Dem Lebenswerk von Timm Ulrich ist die Sommerausstellung vom 28. Juni bis 16. August gewidmet. Der Künstler feiert in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. Aus diesem Anlass richten der Kunstverein Buchholz, der Cuxhavener Kunstverein, der Kunstverein und Stiftung Springhornhof Neuenkirchen und die Kunststätte Bossard das Projekt gemeinsam aus.

Ulrich thematisiert Klänge, Geräusche und Musik, obwohl der Künstler in einem Interview bekannt hat, selbst weder ein Instrument spielen noch Noten lesen zu können. Wie man Geräusche inszeniert, zeigt zum Beispiel seine Installation „Kesseltreiben“ mit 16 im Kreis angeordneten Wasserkesseln mit Pfeife. Am 11. Juli gibt’s den Workshop dazu.

Im Herbst gibt es wieder eine Gemeinschaftsausstellung von sieben Künstlern, die in London leben und aus England, Australien, Griechenland und Deutschland stammen. Ihr kleinster gemeinsamer Nenner ist Sprache. Die Sprache in der Kunst und als die Kunst.

Der Ausstellungstitel „Slip“ – „Ausrutscher“ – soll nach Beschreibung des Kurators Rudolf Reiber auch darauf hinweisen, wie Missverständnisse entstehen, weil dasselbe Wort in einer anderen Sprache auch eine ganz andere Bedeutung haben kann. Außer Reiber selbst stellen noch Agnus H. Braithwaite, Benedict Drew, Dermot O’Brien, Maria Theodoraki, Nocholas Brooks und Simon Patterson aus.

Termin ist Sonntag, 10. Oktober bis Sonntag, 15. November, Workshop am 17. Oktober. Zugleich beendet die Gemeinschaftsausstellung die Saison 2015.

Die Räume des Kunstvereins Buchholz in der Kirchenstraße 6 sind während der Ausstellungen dienstags bis freitags von 16 bis 18 Uhr, sonnabends und sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.