Der Ausbau des Krankenhauses liegt im Zeitplan. Im Mai soll der Umzug in den Neubau an der Stader Straße erfolgen
Harburg. Unübersehbar prangt der Name „Helios Mariahilf Klinik Hamburg“ auf der weißen Fassade des Klinik-Neubaus an der Stader Straße 203. Im Mai soll der Krankenhausbetrieb in dem dreigeschossigen Neubau offiziell beginnen. Und damit wird dann auch die Zeit für die zum Teil mehr als hundert Jahre alten Krankenhausgebäude neben der Meyerschen Villa ablaufen. Bis auf die Villa, die für Konferenzen erhalten bleibt, und das rot geklinkerte „Haus B“, in das die Krankenhausverwaltung einziehen soll, werden alle Altbauten auf dem Geesthang neben Meyers Park abgerissen. Nach Fertigstellung der Neubauten der Asklepios-Klinik in Harburg im vergangenen Jahr folgt nun in diesem Jahr Helios mit dem Klinik-Neubau, womit für die Patientenversorgung im Süden Hamburgs insgesamt moderne Zeiten anbrechen.
Und was den Zeitplan anbelangt, zeigt sich Nina Prusseit, Assistentin der Geschäftsführung, entspannt. „Unsere Bauaufsicht sieht keinen Anlass, sich Sorgen zu machen“, sagt sie, „wir sind mit allen Terminen weitgehend auf Linie. Die Fertigstellung der einzelnen Etagen erfolgt innerhalb des Gebäudes von oben nach unten. Wir rechnen damit, dass der Innenausbau im März beendet wird. Mit der Fertigstellung des gesamten Hauses beginnt die Warmlaufphase, mit der die gesamte Technik in den Probebetrieb geht. Im Mai soll dann der Umzug in den Neubau sein.“
Auf der Gebäude-Rückseite im Erdgeschoss befinden sich Zufahrt und Zugang zur Notaufnahme. Auf der Westseite liegt der Haupteingang. Derzeit wird ein Vordach montiert. Vom Eingangsbereich zweigt der Zugang zur Cafeteria ab, die Ausblick zur Stader Straße bietet. Wegen der Nähe zur Straße ist die Klinik mit Schallschutzfenstern ausgestattet. Im Untergeschoss wird unter anderem die Küche eingerichtet. In den unteren Etagen dominiert an Fußböden und Wänden noch der nackte Beton mit seinem Grauton. Unzählige Kabel hängen von den Zimmerdecken herunter oder ragen aus den Wänden.
In der obersten Etage, dem dritten Obergeschoss, sind die Arbeiten bereits weit fortgeschritten. Unterschiede sind zu erkennen. Zwei Ausstattungsvarianten werden geboten. Wer mehr Komfort in der Unterbringung wünscht und einen Aufpreis bezahlt, kann sich an einer höherwertigen Sanitärausstattung erfreuen oder geht beispielsweise über einen Fußbodenbelag in Parkett-Optik, statt über ziegelrotes Linoleum. Der Mehrpreis beinhaltet auch die Nutzung des WLAN-Netzes. Bei der medizinischen Behandlung der Patienten soll es keine Unterschiede geben. „Das System ist vergleichbar mit einer Bahnfahrt“, sagt Nina Prusseit, „wer in der ersten Klasse reist, kommt nicht schneller ans Ziel als die zweite Klasse, allenfalls sitzt man bequemer.“
Der Neubau hat eine Höhe von gut 20 Metern, eine Länge von 75 Metern und eine Tiefe von 45 Metern. Je Etage ist die Gebäudefläche etwa mit zwei Fußballfeldern vergleichbar. Die neue Klinik wird 199 Betten zählen, in der Mehrheit verteilt auf Zweibettzimmer. 15 Prozent sind Einbettzimmer. Eingerichtet werden vier Operationssäle sowie ein Saal für Not-Kaiserschnitte. Innerhalb des Hauses befinden sich zwei Lichthöfe. Die gesamten Baukosten liegen bei 42 Millionen Euro. Die Hamburger Gesundheitsbehörde trägt davon etwa die Hälfte. Genannt werden 20 Millionen Euro.
Im Gegensatz zur alten Klinik ist im Neubau alles unter einem Dach auf kurzen Wegen erreichbar. Die Klinik verfügt unter anderem über die Fachabteilungen Allgemein- und Viszeralchirurgie (Bauch), Gynäkologie und Geburtshilfe, Innere Medizin, Kinder- und Jugendmedizin, Kinderchirurgie, Unfall- und orthopädische Chirurgie, Fachabteilungen für Brust- und Enddarmmedizin und Frühgeborene. Die Klinik zählt etwa 400 Beschäftigte.