Zwei Chorleiterinnen aus dem Hamburger Süden bringen das britische Kinderchor-Showformat Young Voices nach Deutschland. Daniela Steigel und Gesine Krüger arbeiten für den erfolgreichen Konzertveranstalter
Marmstorf/Neugraben. Die in Großbritannien populäre Kinderchor-Show Young Voices kommt nach Deutschland. Für die Premiere in Hamburg am 9. Juni 2015 ist den erfolgsverwöhnten Briten die Konzertarena O2 World (16.000 Plätze) gerade groß genug. Die deutsche Projektleitung haben zwei Chorleiterinnen aus dem Hamburger Süden: Daniela Steigel aus Neugraben und Gesine Krüger aus Marmstorf betreuen die teilnehmenden Chöre, nehmen Stars unter Vertrag und gestalten das Konzertprogramm.
Am Tage sind die beiden Lehrerinnen im Hamburger Schuldienst. In der übrigen Zeit arbeiten Daniela Steigel und Gesine Krüger im Auftrag des Konzertveranstalters Young Voices, der bei der Tour 2013/14 in England und Irland insgesamt 120.000 teilnehmende Kinder und 150.000 Zuschauer mobilisiert hat. Young Voices, ein Familienunternehmen aus Wales, vertraut darauf, dass die beiden 4000 bis 6000 Kinder aus Chören und etwa die gleiche Anzahl Zuschauer für die Deutschland-Premiere werben. „Das ist eine schwere Mission, die wir da haben“, sagt Gesine Krüger.
Das Management von Young Voices ist im vergangenen Jahr auf die beiden Chorleiterinnen aus dem Hamburger Süden aufmerksam geworden. Sie haben mit ihrem Kindershowchor Blue Voice an dem Young-Voices-Konzert in der Londoner O2 World teilgenommen – als erster Kinderchor aus Kontinentaleuropa überhaupt.
Daniela Steigel und Gesine Krüger haben Erfahrung mit dem Showgeschäft. Kinder ihres Chores haben bereits mit Robbie Williams, Vicky Leandros und dem früheren Bassisten der Rockband Pink Floyd, Roger Waters, gesungen. Das hat die Briten überzeugt. Dazu haben Daniela Steigel und Gesine Krüger Kontakte zu den hiesigen Kinder- und Jugendchören. Und die sind entscheidend für den Erfolg der Show.
Die Show Young Voices eröffnet Kindern die Chance, einmal im Leben in einer riesigen Arena aufzutreten. Chöre, egal wie viele Kinder ihnen angehören, zahlen pauschal den Preis von 95 Euro, um dabei sein zu können. Die Show finanzieren Eltern und andere Zuschauer mit ihrem Eintrittsgeld. Es sei elektrisierend, wenn mehr als 10.000 Menschen gemeinsam singen und tanzen, sagt Daniela Steigel. Ein unvergessliches Erlebnis, dass Kinder ganz nebenbei für den Gesang begeistere.
Das Geschäftsmodell klingt einfach und ist offenbar deshalb erfolgreich: Die Show gibt Kindern aus Schulchören und Musikschulen das Gefühl, selbst ein Star zu sein. „Young Voices bringt ein völlig neues Konzertformat mit 6000 Beteiligten nach Deutschland“, sagt Daniela Steigel.
Stars und Tänzer animieren die Kinder. Bei den Blue-Voices-Konzerten in Großbritannien haben die Soulsängerin und Schauspielerin Joss Stone oder die Popsängerin Alexandra Burke gesungen. Wer in Hamburg auftreten wird, daraus macht Young Voices noch ein Geheimnis.
Über Videokonferenzen im Internet stehen Daniela Steigel und Gesine Krüger mit dem Young-Voices-Kreativteam in Kontakt. Die Zusammenarbeit mit den Londonern beschreibt Daniela Steigel als familiär, aber sehr professionell. Zu persönlichen Gesprächen mit den Managern von Young Voices UK, Künstlern und deren Agenten trifft sich das Duo in der Bibliothek des Hotels The George an der Alster. Das Zimmer mit dem britischen Flair sei inzwischen ihr zweites Wohnzimmer geworden, sagt Daniela Steigel.
Tagsüber Lehrerin, abends Musikmanagerin – Daniela Steigel kommt sich vor wie in zwei Leben, wenn sie sich ins Business-Kostüm wirft: „Wir bedienen zwei Parallelwelten. Wir sind wie Batman“, scherzt sie. Der Fledermausmann aus dem Comic, am Tage eher ein blasser Nerd, trage ja abends auch ein anderes Kostüm. Sie genießt es, bekannte Leute aus dem Showgeschäft zu treffen. „Was uns antreibt“, sagt Daniela Steigel, „ist zu ergründen, was wir noch reißen können.“
www.youngvoices.co.de