Bei einem Treffen schlug der 33-jährige Mann die von ihm getrennt lebende Mutter nieder und entriss ihr das gemeinsame Kind. Die Polizei suchte mit einem Großaufgebot den Vater.
Seevetal/Meckelfeld. Die Polizei hat am Freitag die Entführung eines Babys ins Ausland durch den eigenen Vater verhindert. Der 33-jährige afghanische Staatsbürger hatte sich am frühen Freitagmorgen in Seevetal (Landkreis Harburg) mit seiner getrennt lebenden Frau und dem gemeinsamen Kind getroffen. Wie die Polizei mitteilt, eskalierte das Gespräch. Der Mann schlug seine Frau nieder und entriss ihr das Baby. Mit dem Kleinkind setzte er sich in einen Pkw und fuhr in unbekannte Richtung davon.
Während die verletzte Frau in ein Krankenhaus kam, leitete die Polizei umfangreiche Maßnahmen ein, um den Aufenthaltsort des Kindes zu ermitteln und es aus dem Einflussbereich des Vaters zu bringen. Neben mehreren Anschriften im Raum Hamburg wurden auch Spuren in Richtung Sachsen verfolgt. Spezialkräfte aus Hannover, Hamburg sowie die Verhandlungsgruppe der Polizeidirektion Lüneburg waren im Einsatz.
Am Mittag spürten Hamburger Ermittler den Vater in einer Wohnung im nördlichen Hamburg auf. Offenbar plante der Mann mit dem Kind ins Ausland zu fliehen. Als der Mann wenig später die Wohnung mit dem Kind verlassen wollte, griffen die Spezialkräfte zu. Der 33-Jährige wurde widerstandslos festgenommen, das Kind blieb unversehrt und konnte der Mutter wieder übergeben werden.
Mutter und Kind werden derzeit noch betreut. Gegen den Vater wird wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger ermittelt.