Bereits seit 30 Jahren öffnet das Privathotel Lindtner Hamburg in Heimfeld immer Mitte November die Türen für einen vorweihnachtlichen Markt. Angebot und Atmosphäre sind außergewöhnlich.

Harburg. Wenn Hotelchefin Heida Lindtner ihr Haus für die Kunst-Handwerk- & Antiquitätentage öffnet ist eines gewiss: Es sind dann nur ausgesuchte Händler mit hochwertiger Ware anzutreffen und entsprechend weiß auch die Kundschaft das Angebot zu schätzen.

Mehrere Tausend Besucher kamen am Sonnabend und Sonntag zu den inzwischen 30. Kunst-Handwerk- & Antiquitätentagen ins Privathotel Lindtner Hamburg an der Heimfelder Straße 123. „Ich freue mich immer über die vielen netten Gespräche mit den Ausstellern wie auch mit den Kunden“, sagt Heida Lindtner und stellt fest, dass sowohl viele Händler schon seit Jahren dabei sind wie auch die meisten Besucher zu den treuen Wiederkehrern zählen.

Allerdings gibt es unter den Anbietern auch neue Teilnehmer, wie Heidi Grissmer aus Dollern, die jetzt bei Lindtner ihre erste Ausstellung hatte. Heidi Grissmer ist auf chinesische Wohnkultur spezialisiert und hat sich seit 15 Jahren mit ausgesuchten Möbelstücken und Einrichtungsgegenständen auf Kunst- und Antiquitätenmessen im Norddeutschen Raum einen Namen gemacht.

Mehrere Hotelsuiten hatte sie jüngst bei Lindtner mit exklusiven chinesischen Antiquitäten ausstatten können. Und zur Ausstellung hatte sie nun unter anderem ein 160 Jahre altes Altarschränkchen aus der chinesischen Provinz Shanxi mitgebracht, das für 1.750 Euro auf einen neuen Besitzer wartete.

Alle Möbel sucht sei bei Reisen durch China selbst aus und lässt sie in China auch von einem Schreiner sorgsam aufbereiten. Über Geschäftstätigkeiten der Schwiegereltern lernte sie China kennen und schätzt die Kultur und die Lebensweise der Menschen im Reich der Mitte. Besucher am Stand interessierten sich unter anderem für Dekoratives wie Buddhafiguren.

Besonders beliebt war dabei der lachende Buddha aus hochwertigem Porzellan. Wer ihm über den Bauch streichelt, soll Glück haben. Klarer Fall: Der Bauch wurde häufig gestreichelt.

Ebenfalls einmalig und vom Feinsten sind die Holzarbeiten des Drechslers und früheren leitenden Unfallchirurgen am Buchholzer Krankenhaus Hermann Savary. „Meine Frau ist Lehrerin in Harburg und liest sehr gern“, sagt er, „und ich bin fasziniert von dem Werkstoff Holz, von seiner Maserung, Farbigkeit und Zeichnung.

Es fesseln mich die verschiedenen Möglichkeiten es zu formen, die Oberfläche auf vielfältige Weise zu bearbeiten, es mit Silber, Zinn oder Mammutelfenbein zu kombinieren. Holz ist nicht tot. Holz lebt.“ Savary berichtet von seiner großen Drechselbank im Keller seines Hauses, auf der er Hölzer bis 80 Zentimeter Durchmesser bearbeiten kann.

Und dann besitzt er auch noch eine kleine Drechselbank, die im Kofferraum des Autos mit auf Urlaubsreisen genommen wird, in die Toskana oder nach Dänemark. Denn wenn die Frau ihre Bücher liest möchte er nicht Däumchen drehen sondern an der Drechselbank die Späne fliegen lassen. Tolle Rundgefäße, darunter eine Schale aus dem reich gemaserten Holz einer Kastanie aus Jesteburg für 90 Euro, waren zu bewundern.

Ebenso eindrucksstark zwei weitere Schalen aus dem Holz einer süddeutschen Esche für 280 Euro, oder einer Ulme aus Schleswig für 600 Euro. Alles absolute Einzelstücke. „Ich fertige nur Unikate“, sagt Savary

Wenn die Posaune nicht mehr posaunt und die Geige nicht mehr geigt, ist das noch lange kein Grund, die ausgedienten Musikinstrumente zum Abfall zu tun. Olaf Cordes aus Buxtehude, beruflich im Elektrogroßhandel tätig, hat von seiner Familie grünes Licht bekommen und darf nach Feierabend gelegentlich in seine Kellerwerkstatt gehen, um Blas- oder auch Saiteninstrumenten zu einem zweiten Leben zu verhelfen, als dekorative Zimmerleuchte.

Bei Lindtner hatte er 25 Lampenunikate ausgestellt, das teuerste ist aus einem Saxophon entstanden, hat einen von einer Lampenschirmmacherin gefertigten Schirm und kostet 790 Euro.