Bewegender Abschied für Rosengartens Bürgermeister Dietmar Stadie, der in den Ruhestand geht. 23 Jahre lang war er Chef im Rathaus, zunächst ehrenamtlich, ab 2001 dann hauptberuflich

Ehestorf. 23 Jahre lang war Dietmar Stadie Bürgermeister der Gemeinde Rosengarten, davon zehn Jahre ehren- und 13 Jahre hauptamtlich. Wie er überhaupt ins Amt gekommen war, enthüllten die beiden Vize-Bürgermeister Klaus-Wilfried Kienert und Volkmar Block bei der Abschiedsfeier für den verdienten Rathauschef: „Ratsherr Werner Stemmann, von Beruf Mathelehrer, hatte seine Schüler das Wahlergebnis nachrechnen lassen. Dabei war ihm aufgefallen, dass die Auszählung der Stimmen für die Grünen nicht korrekt gewesen war.“ Das korrigierte amtliche Ergebnis habe dazu geführt, dass der CDU-Bürgermeister Gustav Böttcher seinen Hut nehmen musste und Dietmar Stadie ins Amt kam.

Bei der Feier im Freilichtmuseum am Kiekeberg erinnerten Kollegen und Weggefährten an Stadies Wirken, und dem Bürgermeister war die Rührung anzusehen, als er immer wieder nach vorn gebeten wurde, um Ehrungen und Geschenke anzunehmen, darunter die Goldmedaille der Gemeinde Rosengarten, die Große Verbandsurkunde aus den Händen von Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds, aber auch Hochprozentiges vom Kiekeberg-Führungsteam und von seinem Nachfolger Dirk Seidler.

Als humorvollen, fairen Verhandlungspartner hätten sie Dietmar Stadie kennengelernt, betonten die Redner von Landrat Rainer Rempe bis zu den Fraktionen im Gemeinderat und den Vertretern des Freilichtmuseums. „Wir könnten noch einen ehrenamtlichen Mitarbeiter für die Stellmacherei Langenrehm gebrauchen“, sagte Museumsdirektor Rolf Wiese. Das Projekt Langenrehm hatte Stadie mit angeschoben.

Mit seinem ihm typischen Humor schloss Stadie dann selbst den offiziellen Teil. „Ich wollte eigentlich eine halbe Stunde reden, aber keine Sorge, es werden nur 28 Minuten“, sagte er. Er erinnerte daran, dass ein Bürgermeister niemals allein für alles verantwortlich ist und dankte den engagierten Mitbürgern aus den Vereinen ebenso wie den Rathausmitarbeitern und – sichtlich ergriffen – dem inzwischen verstorbenen Werner Stemmann. Seiner Frau Helga (die übrigens weiter im Nenndorfer Ortsrat mitarbeitet), Kindern und Enkeln dankte er mit den Worten: „Sie haben dazu beigetragen, dass die Jahre keine vergeudeten Jahre waren“, und als er sich an alle gewandt mit den Worten „Es war mir eine Freude“ schloss, erhoben sich die Gäste zu minutenlangem Applaus.