Marodes Gebäude an der Grundschule an der Heide wird endlich durch einen Neubau ersetzt: Dann gibt es viel Licht, Raumteilung, ordentlichen Schallschutz und sogar eine kleine Tribüne.
Neu Wulmstorf. Aus, vorbei. Die Sporthalle der Grundschule an der Heide in Neu Wulmstorf ist Vergangenheit. Wo einst die Schüler um den Ball wetteiferten, türmt sich jetzt ein Berg Schutt. Zum nächsten Schuljahr soll die neue Sporthalle entstehen und den bisherigen, maroden Bau ersetzen.
In dem neuen Gebäude entsteht eine Zweifeldhalle, so dass die Schüler zeitgleich unterschiedliche Sportarten ausüben können. Die bisherige Einfeldhalle aus den 70er Jahren ließ das nicht zu. Der Neubau steht beispielhaft für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Schule, Gemeinde, Einwohnern und Vereinen.
Schon vor anderthalb Jahren startete ein Arbeitskreis, in dem Vertreter der Schule und Vereine in Neu Wulmstorf ihre Vorstellungen einbringen konnten. „Es war eine sehr gute Kooperation. Alle wurden gehört, alle wurden berücksichtigt“, sagt Silke Ranze, Leiterin der Grundschule an der Heide.
Dieser Zusammenarbeit ist es auch zu verdanken, dass bestimmte Wünsche in den Bauentwurf eingeflossen sind. Die Sporthalle erhält etwa eine kleine Tribüne, über die sich Schulleiterin Silke Ranze sehr freut. Denn es ermöglicht der Schule, eigene Veranstaltungen in der Halle abzuhalten und Turniere zu organisieren. Zudem ist die Halle direkt an das Schulgebäude angebunden.
Da der Bau behindertengerecht gestaltet und mit einem Aufzug ausgestattet wurde, können sich auch Rollstuhlfahrer mühelos bewegen. „So ist der inklusive Gedanke gleich in den Entwurf eingeflossen“, sagt Silke Ranze.
Selbst an Gymnastik- und andere Sportkurse für kleinere Gruppen wurde gedacht. Die Fläche über den Umkleideräumen kann dafür genutzt werden. Die Erfüllung der zusätzlichen Wünsche hat ihren Preis. Ursprünglich sollte der Bau 3,5 Millionen Euro kosten. Die zusätzliche Ausstattung erhöht die Kosten um 250.000 Euro. Aber so sind alle zufrieden. „Wir haben einen breiten Konsens gefunden, wie die Sporthalle gebaut werden soll“, sagt Michael Krüger, Pressesprecher der Gemeinde Neu Wulmstorf.
Es dauert in etwa ein Jahr, bis das 1500 Quadratmeter große Gebäude fertig ist. Die Grundschule hat davon abgesehen, während der Bauphase ein Zelt aufzustellen, bis der Neubau fertig ist. Bis die Halle steht, stellen die anderen Schulen in der Gemeinde Neu Wulmstorf der Grundschule an der Heide ihre Hallen für den Unterricht zur Verfügung.
Die Kinder der dritten Klasse trainieren in den Sporthallen der Hauptschule und des Gymnasiums. Die Viertklässler gehen Schwimmen, und die Kinder aus der ersten und zweiten Klasse nutzen die Aula der Grundschule an der Heide und verbringen viel Zeit an der frischen Luft. Neben Wanderungen, beispielsweise in die Fischbeker Heide, soll es als Alternative eine Spielgeräteausleihe geben. „Das alles spart Kosten“, sagt Schulleiterin Silke Ranze.
Mit dieser Lösung konnten Schule und Sportvereine verhindern, dass der Sportplatz für die neue Halle geopfert wurde. Ursprünglich gab es Überlegungen, die neue Halle auf dem Rasenplatz zu bauen, damit die alte Halle weiter genutzt werden kann bis die neue steht.
Doch der Preis wäre zu hoch gewesen. Die Grundschule braucht den Sportplatz für den Unterricht und hätte darüber hinaus mit einem zerstückelten Gesamtbild leben müssen. Auch für den TVV Neu Wulmstorf wäre das Leid groß gewesen. Der Verein hätte keinen Trainingsplatz mehr für die Jugend gehabt.
Der Rasenplatz bleibt also. Lediglich der Basketballplatz verschwindet. Das Architekturbüro Werner Behrens hat das Gebäude entworfen. Als Vorbild diente die Schulsporthalle in Wistedt. Der Aufbau des Gebäudes erfolgt in drei Schichten und berücksichtigt Aspekte wie Anprallschutz und Akustik. Zudem soll ein Wall aufgeschüttet werden, was energetische Vorteile mit sich bringt.
„Wir blicken dem neuen Gebäude mit großer Freude entgegen, nicht nur,weil das marode Gebäude ersetzt wird. Die neue Halle wird auch den gewachsenen Ansprüchen an einen Sporthallenbau gerecht“, sagte die Grundschulleiterin Silke Ranze.