Der Hamburger Senat steckt in einem Dilemma.
Einerseits will die Stadt ihr Investment beim Erwerb des ehemaligen Schrottplatzes im Binnenhafen in Form einer angemessenen Refinanzierung veredelt sehen, was durchaus nachvollziehbar ist. Andererseits hat sich im Laufe der Jahre, in denen kein potenter Bauherr gefunden werden konnte, eine alternative Nutzung des Areals durch einen massenwirksamen Beach Club etabliert, den die Harburger und ihre Gäste nicht mehr missen möchten.
Aller Voraussicht nach wird dem im Bürgerbegehren manifestierten Willen Tausender Harburger einmal mehr nicht entsprochen. Das wirft erneut einen schweren Schatten auf die vermeintliche Bereitschaft des Senats, mehr Bürgerbeteiligung bei wichtigen Entscheidungen zuzulassen. Mal ganz abgesehen davon, dass sich wiederholt die Frage stellt, wie viel Macht und Einfluss die gewählten Volksvertreter in der Bezirksversammlung tatsächlich haben, wenn ihr Votum quasi von oben diktiert wird.
Es bleibt abzuwarten, ob jetzt tatsächlich ein Investor zeitnah mit dem Bau eines neuen Hotel- und Bürokomplexes am Veritaskai beginnt. Allein die Tatsache, dass sich seit mehr als zehn Jahren kein Bauherr finden ließ, der die von der Stadt gewünschte Bebauung realisiert hat, stärkt die These, dass es eines weiteren Hotelbaus im Binnenhafen möglicherweise gar nicht bedarf. Und ob er der Attraktivitätsteigerung des Binnenhafens am Ende wirklich dient, auch das muss sich erst noch zeigen.