25 Anlagen im Bezirk Harburg sind baufällig, das hat eine Prüfung der Bezirksverwaltung ergeben. Die notwendigen Mittel für die Reparaturen könnte der Bezirk nicht allein aufbringen.
Harburg. Es ist eine sechsstellige Summe – und eine, die der Bezirk Harburg niemals allein aufbringen könnte. Die Rede ist von 4,69 Millionen Euro. Diesen Betrag müsste der Bezirk aufwenden, um alle baufälligen Spielplätze im Bezirk zu sanieren. Das hat eine Berechnung des Bezirksamtes ergeben.
Dass es Handlungsbedarf gibt, ist erwiesen: Mitarbeiter der Abteilung Stadtgrün des Bezirksamtes hatten kürzlich die 68 öffentlichen Spielplätze nach einem festen Schema bewertet, der Anlass war eine Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten André Trepoll (wir berichteten). Das Ergebnis: der bauliche Zustand von 25 Anlagen wurde mit „nicht ausreichend“ bewertet. Nun hat die politische Diskussion darüber begonnen, wie mit der Lage umgegangen werden soll.
„Wir wollen das Thema mit allen Fraktionsvorsitzenden erörtern“, sagt der SPD-Fraktionschef Jürgen Heimath. Der CDU-Finanzexperte Uwe Schneider sagt, dass das Thema Spielplätze „durchaus eines der nächsten Bezirksregierung werden könnte.“ Doch die Frage, woher die Mittel für die nötigsten Sanierungen kommen könnten, ist völlig unklar. „Man müsste zusehen, wo man im Bezirk umschichten kann“, sagt Uwe Schneider. Letztlich sei aber die Summe von 4,7 Millionen „eine Größenordnung, die der Bezirk allein nicht stemmen kann“. Er spricht von einer „gesamtstädtischen Aufgabe“. Ähnlich sieht es Jürgen Heimath: „Der Bezirk kann es nicht leisten.“ Allerdings seien die Mittel auch auf der nächsthöheren Ebene knapp, in Zeiten der Schuldenbremse. Somit werden die Plätze wohl nur nach und nach saniert werden.
In diesem Jahr stehen dem Bezirk 580.170 Euro für die Sanierung und Unterhaltung der Spielplätze zur Verfügung, es handelt sich um eine sogenannte Rahmenzuweisung der Stadt. Für den Bau neuer Plätze und Grünanlagen stehen noch einmal 390.000 Euro zur Verfügung. Nach Angaben der Bezirksamtssprecherin Bettina Maak soll in diesem Jahr immerhin der Spielplatz an der Bissingstraße in Harburg saniert werden. Weiterhin sei geplant, Geld in den Platz am Lüneburger Tor sowie in eine Grünanlage mit Skateranlage am Rehrstieg in Neuwiedenthal zu investieren.
Die meisten baufälligen Anlagen gibt es im Stadtteil Neugraben-Fischbek
Die Mitarbeiter der Abteilung Stadtgrün haben die meisten baufälligen Spielplätze im Stadtteil Neugraben-Fischbek gezählt. Dort wurde der Zustand von sechs Spielplätzen (Minnernweg, Mooranger, Moorburger Ring, Ohrnsweg, Ohrnsweg-Fischbeker Heuweg, Rehrstieg) mit „nicht ausreichend“ bewertet. In Wilstorf sind fünf Spielplätze marode (Hanhoopsfeld, Marmstorfer Weg-Zündschnurweg, Nymphenweg, Reeseberg, Winsener Straße). Im Stadtteil Harburg fielen vier Plätze (Am Irrgarten, Bissingstraße, Hastedtplatz, Helmsweg) in der Bewertung durch. In Hausbruch waren es drei (Wiedenthaler Sand, Rehrstieg 32-38, Neuwiedenthaler Straße-Minnernweg), in Heimfeld (Grumbrechtstraße, Heimfelder Straße, Kiefernberg) ebenfalls drei. In Langenbek (Buchholzer Weg, Elisabeth-Lange-Weg) und in Moorburg (Moorburger Kirchdeich, Moorburger Elbdeich 249) wurden je zwei Plätze bemängelt.