Die Harburger und die Menschen im Landkreis zog es vor allem in eine Richtung: Raus. Im Beachclub am Veritaskai, an den Elbstränden der Region oder im Alten Land tummelten sich die Besucher.
So schöne Pfingsten hatten wir lange nicht mehr. Hochsommerliche Temperaturen lockten viele Menschen an die Strände an Nord- und Ostsee, aber auch wer die Ferien Tage zu Hause verbrachte, nutzte das schöne Wetter. Viele schwangen sich auf den Drahtesel und machten eine Fahrradtour am Elbdeich oder durch die Lüneburger Heide. Die Obsthöfe im Alten Land waren geöffnet. Eine gute Gelegenheit für die Ausflügler, sich noch mit dem letzten Spargel einzudecken, Erdbeeren zu kaufen oder die ersten Kirschen zu probieren.
Frank und Marita Kirste aus Leversen fuhren ihren Oldie, einen Mercedes 300SL spazieren. Auf ihrer Pfingsttagstour ging es zuerst nach Freiburg an der Elbe, später machten sie einen Abstecher zum Obsthof Feindt in Jork und gönnten sich frischen Erdbeer- und Apfelkuchen.
Unter den schattigen Kirchbäumen des Hofcafés hatten auch Alke und Christian Traner aus Buxtehude eine Spieldecke auf dem Gras ausgebreitet. Darauf saß glücklich und zufrieden ihr kleiner Sohn Neo und griff beherzt in eine Schale mit Obst. Sie genossen die Ruhe und Idylle und nutzten den Tag, sich ein wenig vom gerade beendeten Hausumbau zu erholen.
Heißen Fahrtwind um die Nase wehen ließen sich Carsten und Harald aus Scheeßel. Sie gehen regelmäßig mit ihren Harleys auf Motorradtour und wenn es sich machen lässt, geht es immer an den Fähranleger Lühe in Grünendeich. „Ein Fischbrötchen hier muss einfach sein“, verriet Carsten. Vorher waren die beiden in Hamburg unterwegs, um Harald einen neuen Motorradhelm zu kaufen: „Ich wollte einen mit Glitzer, aber den gab es nicht.“
Abkühlung brachte nicht nur der Fahrtwind für die Radler, Motorrad- und Cabriofahrer. Joachim Schmidt aus Jork nahm seine Kinder Jerome und Joelle samt Anhang und Westhighland-Terrier Jeannie ins Eiscafé in Jork mit. Im Schatten genoss die Familie Erdbeeren mit Vanilleeis und Eiskaffee. Erdbeeren waren auch der Verkaufsschlager bei dem Café gleich um die Ecke. Für Jutta und Siegfried Werner aus Mittelnkirchen die Belohnung nach ihrer Fahrradtour. Jutta Werner entschied sich für den leckeren Erdbeerkuchen, dazu passte eine gute Tasse Kaffee. Anschließend radelten die beiden zurück in den heimischen Garten, „da ist es nicht so heiß“.
Den heißen Sonnabend zu Pfingsten mit Temperaturen bis annähernd 30 Grad nutzen Benjamin-Christopher Ehler, Kyra Sydow, Dima Bajtler und Christian Woitha zu einer schweißtreibenden Freizeitbeschäftigung: baggern im Sand. Der Veritas Beachclub im Harburger Binnenhafen ist nicht nur Hamburgs größter Strandklub. Er bietet auf zwei Feldern die Gelegenheit, Beachvolleyball zu spielen. Und das auch noch gratis.
„Harburg hat den schönsten Beachclub Hamburgs“, sagt Benjamin-Christopher Ehler. Der frühere Neugrabener lebt heute in Lokstedt und ist extra zum Beachvolleyballspielen in den Binnenhafen gekommen. An der Ostsee sei es ohnehin zu voll.
Die vier Freunde unterstützen die Initiative für den Erhalt des Harburger Standklubs am jetzigen Standort am Veritaskai mit ihren Unterschriften. „Hier soll kein Hotel hin“, sagt Kyra Sydow. Für ein erfolgreiches Bürgerbegehren benötigen die Initiatoren etwa 3000 Unterschriften von wahlberechtigten Harburgern. Benjamin-Christopher Ehler fordert den SPD-Senat auf, die Entscheidung an sich zu reißen und die Harburger Strandoase am Veritaskai zu belassen: „Dann würde ich auch wieder SPD wählen.“