Schon am kommenden Wochenende wollen die Initiatoren vorentscheidende 1130 Unterschriften zusammen haben, die für den Erhalt des Harburger Beach Clubs stimmen. Denn dann kommende Tausende Besucher zum Binnenhafenfest.
Harburg. Bereits eine Woche nach Start des Bürgerbegehrens zum Erhalt des Harburger Beach-Clubs hatten die Initiatoren 500 Unterschriften gesammelt. Mittlerweile läuft das Begehren schon zwei Wochen, aber neue Zahlen liegen noch nicht vor. „Wir sind aber sicher, dass wir das Sperrquorum spätestens nach dem Harburger Binnenhafenfest zusammenhaben“, sagt Initiator Niels Kreller.
Sobald nämlich mehr als 1130 Harburger das Bürgerbegehren unterzeichnet haben, dürfen bis zum Fristende der Unterschriftensammlung Mitte November in der Bezirksversammlung keine Entscheidungen getroffen werden, die vollendete Tatsachen schaffen. Dann haben Kreller sowie seine Mitinitiatoren Peter Noßek und Kai Böttger Zeit, den Rest der insgesamt benötigten 3350 Unterschriften für das Begehren zu sammeln.
Wird diese Zahl erreicht, kann die Bezirksversammlung dem Begehren entsprechen, dann hat es sofort Erfolg. Tut die Bezirksversammlung das nicht, kann das Begehren zum Bürgerentscheid werden, der dann im Wahllokal abgestimmt wird.
„Der Anfangserfolg macht uns Mut“, sagt Kreller, „so kann es weitergehen. Das zeigt auch, dass es die Harburger schon interessiert, was im Binnenhafen passiert, und dass sie hier nicht einfach alles mitmachen, was geplant wird.“
Der bislang gültige Bebauungsplan sieht auf der Beach-Club-Fläche einen Hotel-Neubau mit bis zu 60 Metern Bauhöhe vor. „Damit wäre dann auch der vorletzte freie Blick auf den Binnenhafen endgültig zugestellt“, sagt Kreller.
Das Bürgerbegehren zielt deshalb auf eine Änderung des Bebauungsplans und den Erhalt eines Beach-Clubs an dieser Stelle. Die Formulierung „Eines Beach-Clubs“ ist für die Initiatoren wichtig: „Es geht uns nicht explizit darum, Heiko Hornbacher diesen Standort zu erhalten“, sagt Kreller.
„Wenn der Plan hier einen Beach-Club vorsieht, müsste dieser ausgeschrieben werden und Hornbacher müsste sich um die Fläche bewerben, wie alle anderen.“
Heiko Hornbacher findet die Unterschriftensammlung trotzdem gut. Nicht nur, weil so sein Traumstandort für einen Beach-Club erhalten bleiben könnte – die angebotenen Ausweichflächen hält er für problematisch – „sondern auch, weil sich die Harburger Politik so mal mit dem geänderten Freizeitverhalten der Bürger auseinandersetzen muss“, sagt er.
Die meisten Harburger wollten nämlich attraktive Angebote direkt vor der Haustür, ohne lange Anfahrtswege. „Da muss man über den gesamten öffentlichen Raum in Harburg nachdenken“, sagt er.
Als Beispiel nennt Hornbacher den Harburger Stadtpark. „Vor 15 Jahren waren die Liegeflächen im Park noch weitgehend ungenutzt“, sagt er. „Seit zehn Jahren bevölkern sie sich immer mehr. Heute muss nur mal kurz die Sonne scheinen und die Wiesen sind voll. Da gibt es noch mehr Potenziale. Dass zum Beispiel ein Verein sein Rockfestival nicht auf der Freilichtbühne machen darf, kann nicht angehen.“
Der Gastro-Mogul wird gerade selbst im Stadtpark aktiv: Hornbacher hat das Bootshaus an der Außenmühle gekauft und will es sukzessive zu dem umbauen, was es eigentlich die ganze Zeit hatte sein sollen: Ein Familien-Ausflugslokal. „Wegen der Lieferzeiten für Mobiliar und Gerät geht der Umbau nicht so schnell, wie wir wollten, aber zu Pfingsten übernehmen wir das Lokal schon mal im alten Zustand und bauen im laufenden Betrieb um.“
Im Binnenhafen geht derweil das Unterschriftensammeln weiter. Vor allem natürlich im Beach-Club selbst: „Ich finde das richtig gut, dass es diese Initiative gibt“, sagt Beach-Club-Geschäftsführer Michael Knirsch. „Ich kann mir keinen tolleren Arbeitsplatz vorstellen als den hier.“ Am Tresen des Clubs liegen die Listen aus, ebenso im Hornbacher-Betrieb „Goldener Engel" in der Schloßstraße sowie im „Café Central“ an der Wilstorfer Straße.
Außerdem haben Kreller, Noßek und Böttcher eine Facebook-Gruppe namens „Bürgerbegehren Save your Beach“ gegründet, bei der man Unterschriftenlisten herunterladen und ausdrucken kann.