Fraktionsvorsitzender Kerstan spricht von „Gruselbeispiel für blockierte Stadtentwicklung“
Harburg. Mitglieder der Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion haben am Mittwoch kurzzeitig – und symbolisch – das seit Jahren leer stehende „Harburg-Center“ am Harburger Ring besetzt. Ihre Forderung: Leben statt Leerstand, Kultur statt Kommerz. Das Gebäude war erst kürzlich an einen Investor verkauft worden.
Die Grünen-Landesvorsitzende Katharina Fegebank sagte: „Das Harburg-Center ist ein echtes Ärgernis und ein anschauliches Beispiel für Stillstand in Sachen Stadtentwicklung. Die Flächen sind knapp in Hamburg, in Sachen Harburg-Center muss endlich ein schlüssiges Konzept her, das den Menschen dient und nicht als Schandfleck mitten in der Stadt steht.“ Der Innenstadtdialog „harburgneudenken“ hätte kürzlich gezeigt: Der Leerstand des Harburg-Centers ist das drängendste Problem der Bürger in Harburg. Seit dem Auszug der Modekette Dyckhoff vor mehr als zehn Jahren gelang es dem Eigentümer Hans-Dieter Lindberg nicht, den Großteil der Flächen zu vermieten. Erforderlich, so die Grünen, werde eine Neuplanung der Fläche. Zunächst als Zwischennutzung, auch als Vorläufer zukünftiger Nutzungen, könnten die Flächen zu günstigen Konditionen an Wissenschafts- und Kultureinrichtungen vermietet werden. Dementsprechende Vorschläge des Harburger Wirtschaftsvereins liegen vor. Im Rahmen des Innenstadtdialogs sind innovative Ideen entstanden: Von hängenden Gärten bis zu einem selbstverwalteten Studierendenwohnheim. Der Grünen-Fraktionsvorsitzende in der Hamburgischen Bürgerschaft, Jens Kerstan sagte: „Das Harburg-Center ist ein Gruselbeispiel für blockierte Stadtentwicklung. Hier hat der Immobilienbesitzer jahrelang eine Lösung verhindert – zum Nachteil Harburgs.“