Der im Herbst vergangenen Jahres gestartete Innenstadtdialog „Harburg neu denken“ ist jetzt mit fünf Verbesserungsvorschlägen zu Ende gebracht worden. Harburger haben größtes Interesse am Erhalt des Beachclubs
Harburg. Harburgs Innenstadt soll lebens- und liebenswerter werden. Und jetzt ist auch weitgehend festgelegt, welche Ziele dafür in Zukunft angesteuert werden sollen. In der Sitzung des Harburger Stadtplanungsausschusses stellte Julian Petrin vom Hamburger Kreativbüro Urbanista das Abschlussergebnis des im Herbst vergangenen Jahres gestarteten Innenstadtdialogs „Harburg neu denken“ vor. Der Ausschuss traf nach der Ergebnisvorstellung selbst keine Entscheidung sondern reichte die Auswertung zur endgültigen Abstimmung an die Bezirksversammlung weiter.
Der von Bezirksverwaltung und Bezirksversammlung in Auftrag gegebene Dialog war eine in seiner Art bislang einmalige Bürgerbeteiligung in Deutschland. Insgesamt 463 Ideen waren von Bürgern zu den Themenbereichen Wohnort Innenstadt, Mobilität und Verkehr, Kultur - Shoppen & Co. sowie Öffentlicher Raum abgeliefert worden. In mehreren Workshops und einer jetzt ausgewerteten Abschlussabstimmung sind die fünf wichtigsten Verbesserungsvorschläge zusammengetragen worden. 800 Bürger hatten zuletzt an zehn Tagen über das Internet abgestimmt und 333 am Wahlstand im Gloria-Tunnel - insgesamt 1133.
Und herausgekommen sind folgende fünf dringlichste Wünsche: Mit 259 abgegebenen Stimmen steht der dauerhafte Erhalt des Beachclubs im Harburger Binnenhafen an erster Stelle. Mit 171 Stimmen belegt das Thema „Harburg-Center nicht vergessen“ den zweiten Platz. Auf den dritten Rang mit 111 Stimmen kommt eine „Zwischennutzungsagentur“, die Ladenleerstand mit Pop-Up-Stores überbrückt. Auf Platz vier mit 101 Stimmen wird ein „Fahrradfreundliches Harburg“ gefordert. Und auf Platz fünf mit 69 Stimmen kommt „Wohnen in der Innenstadt fördern“. Die Bezirksversammlung hatte vom Innenstadtdialog fünf umsetzbare Ergebnisse gewünscht. Die Anbindung der Harburger Innenstadt mit einer Landschaftsbrücke an das Gebiet des Binnenhafens kommt mit 67 Stimmen auf den sechsten Platz und hat nur zwei Stimmen weniger als der fünfte Platz. Auch der siebte Platz „Lange Freitage auf dem Rathausplatz“ bringt es auf beachtliche 59 Stimmen.
Julian Petrin machte deutlich, dass alle insgesamt 20 Themen, die in der Vorauswahl noch behandelt worden waren, durchaus das Zeug dazu haben, für Verbesserungen der Harburger Innenstadt zu sorgen. Auffallend sei gewesen, dass die bislang hoch favorisierten Themen zur Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) wie „Schaufenster der TUHH“ mit nur 23 Stimmen auf Platz 13 und „Schaukästen der TUHH“ mit 10 Stimmen auf Platz 19 landeten. Petrin: „Wir hatten eine größere Beteiligung der Studenten erwartet.“
Ein Mann zeigt sich über das Abstimmungsergebnis hoch erfreut: Heiko Hornbacher, Betreiber des Veritas Beachclubs im Binnenhafen. „Dass so viele Harburger für den dauerhaften Erhalt des Beachclubs gestimmt haben zeigt doch deutlich, wie wichtig ihnen diese Einrichtung ist. Mich irritiert nur, wie im laufenden Abstimmungsprozess der Text verändert wurde. Ursprünglich hieß es, dass der Beachclub nach Möglichkeit an seinem bisherigen Standort am Veritaskai bleiben soll. Jetzt heißt es, die Bezirksversammlung möge einen endgültigen attraktiven Standort für einen Beachclub im Binnenhafen bestimmen.“ Heiko Hornbacher hält den bisherigen Standort an der Ecke Veritaskai/Östlicher Bahnhofskanal für ideal. Das Gelände gehört der Stadt. Die hatte vor etwa 20 Jahren den Schrotthandel Kaus & Steinhausen von dort in den Hamburger Hafen verlagert. Die Fläche sollte nun möglichst gewinnbringend vermarktet werden. Zuletzt war ein geplanter Hotelbau gescheitert.