Harburgs City-Managerin Melanie-Gitte Lansmann ist es gewohnt, viel um die Ohren zu haben. Doch sie möchte die Doppelbelastung Beruf und Familie – sie hat zwei Töchter – nicht missen.

Harburg. Da stehen sie wie die berühmten Orgelpfeifen auf dem Bild. Allerdings sind es Celli, gleich drei. Ein Halb-Cello, das gehört Elina, sie ist zehn Jahre alt. Ein Dreiviertel-Cello, das gehört Elisa, zwölf. Und ein – ja, was eigentlich? Voll-Cello oder Ganz-Cello – das gehört Mutter Melanie-Gitte Lansmann. Die Drei haben vor einem halben Jahr gemeinsam begonnen, Cello zu spielen und haben auch gemeinsam Unterricht. Und gemeinsam geübt wird auch, wenn es sich einrichten lässt.

Denn Melanie-Gitte Lansmann ist eine viel beschäftigte Frau. City-Managerin in Harburg, das hält auf Trab. Den hat sie aber ohnehin ganz gern. „Ich jogge um die Außenmühle. Das hält fit und es ist etwas, das ich ganz für mich allein machen kann“, sagt sie und lacht. Denn so ganz für sich allein ist Melanie-Gitte Lansmann eher selten. Auf Trab dafür häufiger.

„In der Woche ist Frühstück bei uns eine kurze Sache. Das geht eher unter“, sagt sie und blickt ihre Tochter an. Elisa, in diesem Fall. Die nickt bestätigend: „Zehn Minuten, einen Viertelstunde vielleicht, länger nicht. Dann müssen wir alle los.“ Doch ohne geht niemand aus dem Haus, darauf legt Mama wert. „Nüchtern aus dem Haus, das geht nicht. Ich lege auch Wert darauf, dass gesund gefrühstückt wird, Müsli oder Joghurt kommt auf den Tisch“, betont Melanie-Gitte Lansmann.

Die Wochenenden sehen anders aus. „Da bringt Mama vom Joggen Brötchen mit“, sagt Elisa. Und Franzbrötchen. Und auf dem Frühstückstisch steht auch gern mal eine Schüssel Rührei. Wenn die Familie nicht ohnehin zur selbst gekochten Marmelade greift. Ein Glas hat Melanie-Gitte Lansmann zum Frühstück in die Helms-Lounge mitgebracht. Erdbeere.

„Im Dezember haben wir Bratapfelmarmelade gekocht. Mit Rosinen und etwas Marzipan, die ist lecker“, sagt die City-Managerin. Sie genießt Marmelade übrigens am liebsten auf einem Brötchen mit Quark als Unterlage.

Stress? „Nein“, sagt sie entschieden. „Ich bin es gewohnt, viel um die Ohren zu haben. Ich möchte beides, Familie und Beruf. Es gab Zeiten, da habe ich 60 Stunden die Woche nur im Beruf geackert. Jetzt habe ich die unterschiedlichen Elemente und ich möchte auf keines der beiden verzichten. Kinder sind ein wahres Geschenk. Sie bereichern das Leben ungeheuer und fordern ständig heraus. Ich bin sehr ausgeglichen und zufrieden. Vieles ist auch nur eine Frage der Zeiteinteilung und der Organisation.“

Jeden Tag wird gekocht, manchmal auch im Voraus für zwei Tage und das Einkaufen erledigt die Nicht-nur-City-Managerin auf dem Weg aus der Harburger Innenstadt nach Hause. Das ist in Marmstorf: „Wir haben zwei Jahre lang ein passendes Haus für uns gesucht und es dort gefunden. Hier entwickeln wir Wurzeln.“

Der Weg dorthin war weit genug. Von der Grafschaft Bentheim zum Studium nach Ravensburg am Bodensee – jawohl, das Ravenburg der Puzzle und Spiele – über das Emsland und Hannover in der spannenden Zeit der Expo nach Harburg. Zunächst in den etwas glamouröseren Channel und jetzt in ihr aktuelles Büro in der Lüneburger Straße. Seit 14 Jahren lebt sie nun schon südlich der Elbe.

Melanie-Gitte Lansmann räumt fröhlich ein, dass der Job als City-Managerin eine vollkommen andere Herausforderung ist als die bisherigen siebeneinhalb Jahre im Harburger Channel: „Hier gibt es immer mal einen Ausrutschtermin, der einfach so dazwischen kommt. Aber dann muss man eben flexibel sein.“ Zeit für sich hat die Managerin bei diesem Lebensentwurf eher nicht. Bis auf das Laufen. Ach, ja – und das Cello.