Der Bezirk Harburg geht neue Wege bei der Vermarktung der Neubauprojekte „Fischbeker Heidbrook“ und „Vogelkamp Neugraben“. Mit einer groß angelegten Kampagne sollen Familien begeistert werden.

Neugraben/Fischbek Zum ersten Mal startet der Bezirk Harburg eine groß angelegte Kampagne zur Vermarktung zweier Neubaugebiete. Es geht um den zweiten Bauabschnitt im Elbmosaik (NF65) und das Neubaugebiet auf der Fläche der ehemaligen Röttiger Kaserne (NF66). Unter einer gemeinsamen Dachmarke „Naturverbunden wohnen“ mit einem gemeinsamen Logo will der Bezirk in die Offensive gehen. Die Konkurrenz im Speckgürtel ist groß, Baugebiete wie beispielsweise der „Apfelgarten“ der Gemeinde Neu Wulmstorf vor den Toren Harburgs sind insbesondere bei jungen Familien mit Kindern, die ihr eigenes Haus bauen wollen, überaus beliebt. „Wir müssen unsere Neubaugebiete mindestens genauso gut wie unsere Nachbarn vermarkten, damit wir der Abwanderung von Familien ins Umland etwas entgegen halten können“, hatte Harburg Bezirksamtsleiter Thomas Völsch (SPD) schon vor längerer Zeit gesagt.

Im Auftrag des Bezirks Harburg hat die IBA Hamburg GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Stadt Hamburg, jetzt eine Kampagne ausgearbeitet, die der Konkurrenz aus dem Umland gegensteuern soll. Die städtische Projektentwicklungsgesellschaft war ursprünglich für die Durchführung der Internationalen Bauausstellung in Hamburg gegründet worden. Nach Ende der IBA wurde die Gesellschaft der Stadt unterstellt. Projektkoordinatorin Karen Pein stellte jetzt den Mitgliedern des Stadtplanungsausschusses und des Regionalausschusses Süderelbe Kampagne und Fahrplan vor.

Ziel sei es gewesen, so Pein, über die Namen der beiden Neubaugebiete ihre naturnahe Lage widerzuspiegeln. Denn die naturnahe Lage mit der Infrastruktur, die eine Stadt zu bieten habe, sei genau das Pfund, mit dem hier gewuchert werden könne. „Für das Gebiet Röttiger Kaserne haben wir uns dazu entschieden, den Namen ‚Fischbeker Heidbrook’ zu nehmen. Es ist der alte Flurname dieses Geländes, bevor die Kaserne gebaut worden ist“, so Pein. Der zweite Bauabschnitt des Elbmosaiks soll als „Vogelkamp Neugraben“ in die Vermarktung gehen. Das Neubaugebiet liegt direkt neben einem Vogelschutzgebiet. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als ob der seltene Wachtelkönig den Planern hier einen Strich durch die Rechnung machen würde.

Die etwa 100 Familien, die bereits im Elbmosaik leben, müssen sich dennoch nicht umgewöhnen. „Wir halten es für vermessen, denen, die da jetzt schon leben und sich auch mit dem Namen Elbmosaik identifizieren, zu sagen, ihr wohnt ab jetzt im ‚Vogelkamp‘“, sagte Karen Pein. Ob am Ende alle drei weiteren Bauabschnitte „Vogelkamp“ heißen werden, ist noch nicht sicher. Es wir davon abhängig gemacht, wie sich der Name „Vogelkamp Neugraben“ etabliert, so die Projektkoordinatorin in der Sitzung des Stadtplanungsausschusses. Vermarktet werden 135 Grundstücke im „Vogelkamp“, und vermarktet werden diese Grundstücke auch unter anderem auf den Buxtehuder Bautagen. Eine Homepage (www.naturverbunden-wohnen.de) ist im Aufbau.

„Wir wollen ein Bauschild aufstellen, allerdings ist es nicht ganz einfach, einen genehmigungsfähigen Standort zu finden. Wir werden auch plakatieren und Flyer ausgeben. Wir haben Räume im BGZ angemietet. Dort soll eine Infobörse für die beiden Neubaugebiete eingerichtet werden“, so Pein. Die Vermarktung beider Baugebiete wird also ein Rundumschlag. In den Fraktionen jedenfalls kommt die Kampagne, so wie sie jetzt geplant ist und demnächst anlaufen soll, gut an. „Ihre Werbung scheint mir besser gelungen, als manche Architektur im Elbmosaik“, sagte Kay Wolkau, Fraktionschef der Grünen.

Einen kleinen Haken hat die Sache. Die Schulen, die in einer kleinen Karten im Flyer eingetragen sind, gebe es nicht oder nicht mehr, bemängelt Lars Frommann (CDU). „Die einzige Schule, die ich nachvollziehen konnte, waren die Grundschulen am Johannisland und Ohrnsweg“, so der Bezirksabgeordnete. Schaut man sich die Karte genauer an, ist die ehemalige Schule Quellmoor eingetragen. Die Stadtteilschule Süderelbe fehlt, und die Stadtteilschule Fischbek-Falkenbek in Fischbek wird in der Karte als Grundschule gekennzeichnet. Darüber hinaus fehle die dem BebauungsgebietNF66 naheliegende Schule Schnuckendrift und auch das Gymnasium Süderelbe. Das sei schade, denn auch die Nähe zu weiterführenden Schulen seien wichtige Werbeargumente, so der CDU-Politiker.