Die neue City-Managerin Melanie-Gitte Lansmann setzt für die Innenstadt auf Gastronomie und Wohlfühlgefühl
Harburg. Melanie-Gitte Lansmann sorgt ab sofort für frischen Wind beim City-Management in Harburg. „ Sie hat im Channel gute Arbeit geleistet und damit die positive Darstellung Harburgs vorangetrieben“, begründete Thomas Diebold, Karstadt-Geschäftsführer und Vorstand des City-Managements die Entscheidung für die 44-Jährige. Bevor sie ihren neuen Job als City-Managerin angetreten hatte, war Melanie-Gitte Lansmann siebeneinhalb Jahre für den Harburger Channel aktiv, organisierte Veranstaltungen, Feste und Aktionen wie zum Beispiel den Lichterlauf. Ihr Nachfolger dort ist der Sozialwissenschaftler Hans-Joachim Schulz.
Die 44-Jährige stammt ursprünglich aus der Grafschaft Bentheim und ist ausgewiesene Tourismus-Expertin. Nach ihrem Dualen Studium der Betriebswirtschaft in Ravensburg war ihre erste berufliche Herausforderung die Entwicklung eines Tourismuskonzepts für das Emsland. Danach wartete die nächste große Aufgabe in Hannover auf sie. Sieben Jahren bereitete Lansmann die Expo vor und gründete in dieser Zeit auch den Tourismusverband Hannover. Später leitete sie dort das Tourismuszentrum. Seit 14 Jahre lebt Melanie-Gitte Lansmann mit Mann und zwei Töchtern im Süden Hamburgs, erst in Neugraben, später in Marmstorf. Das Leben am Rande der Stadt gefällt ihr außerordentlich gut, „ich lebe sehr, sehr gern hier“, sagt sie lächelnd. Seit 2006 ist Melanie-Gitte Lansmann für den Channel Harburg aktiv gewesen. „Wohlfühlen ist ein Thema, was uns alle angeht“, lautet seitdem ihr Arbeits- und ein bisschen auch ihr Lebensmotto. Damit hatte sie schon bei ihrer Tätigkeit im Channel Erfolg, „das haben auch die Firmen dort sehr positiv wahrgenommen“, sagt die neue City-Managerin.
Die Entwicklung in der Harburger Innenstadt verfolgt sie schon seit langer Zeit. „ich bin mit dem Kinderwagen durch die Lüneburger Straße gefahren, als es noch kein einziges Center dort gab“. Ein großer Vorteil bei ihrer neuen Aufgabe, denn sie weiß, was hier fehlt. Es sind Plätze zum Wohlfühlen, dazu gehört zum Beispiel auch mehr Gastronomie in Harburgs Fußgängerzone. Vorgaben kann sie den Vermietern von leerstehenden Geschäftsräumen zwar nicht machen, aber beratend zur Seite stehen. „Die Leute sollen wieder das Gefühl haben, dass es ein Erlebnis ist, hier einzukaufen, dass man hier Dinge bekommt, die man im Internet nicht bestellen kann. Ich wünsche mir, dass sie die Lüneburger Straße wieder mögen.“
Sie hat festgestellt, dass sich zurzeit auf vielen Ebenen etwas tut. So gebe es mehrere Unternehmen, die sich für Räumlichkeiten in der Lüneburger Straße interessierten, spruchreif sei da aber noch nichts.
Wichtig ist ihr, mehr Gemeinsamkeiten zu schaffen „viele wollen das Gleiche. Wenn man sie in die gleiche Richtung bringt, könnte man auch mehr bewegen“, ist sie optimistisch. Dazu zählt auch die Vertiefung der Zusammenarbeit mit dem Business Improvement District Lüneburger Straße (BID), in dem die dortigen Geschäftstreibenden organisiert sind. Und sie setzt auf die Fortführung des Innenstadtdialogs, bei dem Bürger ihre Wünsche und Ideen für eine attraktivere Harburger Innenstadt einbringen können. Ihr Büro sieht sie deshalb auch als Anlaufstation für diejenigen, die zu dem Thema was zu sagen haben.
Auch das Wohnen in der Innenstadt ist für sie eine Entwicklung, die sie hoffen lässt. In ihrer Channel-Zeit hat sie die Erfahrung gemacht, dass dies sehr zur Belebung eines Gebietes beitragen kann. Noch in diesem Jahr werden Studentenappartements in der Lüneburger Straße bezugsfertig sein. „Ich hoffe, dass sie dafür sorgen, dass sich mehr junge Menschen hier gern wieder aufhalten. Für sie muss man neue attraktive Treffpunkte schaffen“.
Die guten Ideen ihres Vorgängers, Mathias Heckmann, wird sie fortführen. Es gibt eine neue Tasche für die Erstsemester an der TU Harburg, verkaufsoffene Sonntage und Festivitäten soll es natürlich auch weiterhin geben. Auch das von ihm angestoßene Projekt „WLAN-freier Zugang in Harburg“ nimmt konkrete Formen an. „Wir sind mit der Telekom im Gespräch, voraussichtlich Ende März, Anfang April können wir damit starten“, kann Melanie-Gitte Lansmann verkünden. Dann hat man die Möglichkeit, in der Innenstadt eine Stunde lang kostenlos im Internet zu surfen.
Auch am Selbstbild will sie arbeiten und den Internetauftritt des City Managements optimieren. Und dann ist da ja auch noch das Leitsystem für Fußgänger, das neu überdacht und vorantrieben werden soll. Rückhalt hat sie von allen Seiten: „Dass so viele Menschen mir ihre Unterstützung angeboten haben, hat mich sehr bewegt.“