Der Betriebshof der Hamburger Hochbahn an der Winsener Straße 83 in Harburg, auf dem gut 115 Busse täglich stationiert sind, platzt aus allen Nähten. Nun beginnt zur Entspanung der Lage der Bau einer „Busabstellanlage“.
Harburg Sand wird aufgefahren. Auf dem 14.500 Quadratmeter großen Grundstück an der Ecke Hannoversche Straße/Seevestraße in Harburg, das die Hamburger Hochbahn AG (HHA) von der Aurelis Real Estate gekauft hat, haben die vorbereitenden Arbeiten für den Bau einer sogenannten „Busabstellanlage“ begonnen.
Intern ist bei dem Bauvorhaben von „Harburg-2“ die Rede. Das Ausschreibungsverfahren für die Hochbauarbeiten läuft noch. Die Auftragsvergabe soll noch bis Ende dieses Jahres erfolgen. Mit dem Baubeginn wird Mitte Januar gerechnet. Die Anlage soll im Laufe des Jahres in Betrieb genommen werden.
Hochbahnsprecherin Maja Weihgold: „Bei Harburg-2 handelt es sich um eine Busabstellanlage mit einem Verwaltungsgebäude sowie Aufenthalts- und Sanitärräumen für die Busfahrer.“ An den zusätzlichen Bau einer Werkstatt für Busreparatur, einer Waschanlage für Busse und einer Halle für die Buspflege auf dem Gelände wird nicht gedacht. Maja Weihgold: „Waschen, Pflege und Werkstatt werden weiterhin auf Harburg-1, unserem Betriebshof an der Ecke Winsener Straße 83/Jägerstraße, erledigt.“
Der Grund für den Bau von Harburg-2 sind die nicht mehr ausreichenden Platzverhältnisse auf Harburg-1. Weihgold: „Wegen der erfreulich weiter steigenden Fahrgastzahlen müssen wir auch mehr Transportkapazität auf die Straße bringen. Das bedeutet mehr Fahrzeuge und vor allem auch größere Fahrzeuge. Die Abstellkapazität auf unserem aktuellen Harburger Busbetriebshof ist jedoch fast erschöpft. Deswegen gibt es künftig Harburg-2. Dort können dann weitere Busse abgestellt werden.“
Die Hamburger Hochbahn AG hatte vergangenes Jahr ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Südlich der Elbe hat die Hochbahn seit je her ihren Betriebshof an der Winsener Straße 83/Jägerstraße. Bis zum Betriebsende 1972 waren dort auch Straßenbahnen untergebracht. Heute parken auf dem Gelände ausschließlich Busse.
In der Südregion betreibt die Hochbahn 34 Linien mit rund 115 Bussen, davon 21 Gelenkbussen. Gut 300 Mitarbeiter sind in Harburg beschäftigt, davon mehr als 290 Busfahrer, die sich von Früh- bis Spätschicht ablösen.
Auf dem Betriebsgelände an der Winsener Straße ist auch das HHA-Tochterunternehmen „Fahrzeugwerkstätten Falkenried GmbH (FFG) untergebracht, das von 4 bis 23 Uhr sämtliche Werkstattarbeiten erledigt und dafür sorgt, dass die Busse sicher und möglichst ohne Panne an ihr Ziel kommen. Viele Busse haben am Ende ihres Lebens mehr als eine Million gefahrener Kilometer auf der Uhr.
Die neue Busabstellanlage Harburg-2 wird auch als Satellit des Betriebshofs bezeichnet. Gegenüber Harburg-1 hat die neue Anlage den Vorteil, dass sie nur etwa 600 Meter vom Harburger Bahnhof und Busbahnhof entfernt ist, wo die meisten Buslinien halten. Busfahrer haben somit einen kurzen Weg vom Bahnhof zur Abstellanlage oder umgekehrt.
Das Gelände der Busabstellanlage Harburg-2 gehörte früher der Deutschen Bundesbahn. Gleich nebenan befindet sich das Chemieunternehmen Brenntag, das sich mit Produktlagerei und Abfüllbetrieb umstellte und dadurch jetzt sogar Wohnungsbau im näheren Umkreis möglich macht.
Früher war das Bahngelände neben der Hannoverschen Straße reines Hafengebiet mit Kanälen und Bahngleisen für den Warenumschlag. Parallel zur Hannoverschen Straße, wo heute das Brenntag Verwaltungsgebäude steht, befand sich der Hafenkanal. Er war über den Stichkanal – parallel zur Neuländer Straße/New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie – mit dem Östlichen Bahnhofskanal verbunden. Anfang der 1970er-Jahre waren der Hafenkanal und der Stichkanal zugeschüttet worden. Darauf soll auch der Neubau „Neuländer Quarree" entstehen.