Die Gemeinde Neu Wulmstorf stellt Weichen: Ab sofort können Autofahrer am P+R-Parkplatz kostenlos Strom tanken. In unmittelbarer Nähe pflanzten die Initiatoren einen Baum, der dem Klimawandel trotzen soll.
Neu Wulmstorf. Am P+R-Parkplatz in Neu Wulmstorf setzten die Gemeinde und der Energieversorger EWE kürzlich ein Zeichen: Mit einer Stromtankstelle für Elektrofahrzeuge und der Thüringer Mehlbeere werben sie für nachhaltige Energiesysteme und kämpfen gleichzeitig gegen den Klimawandel.
Arbeiten gehen und kostenlos das Auto betanken: Angesichts steigender Benzinpreise ist das ein Traum vieler Arbeitnehmer, der nun in Neu Wulmstorf wahr wird. „Die neue Ladesäule ist ein wichtiger Baustein in einem nachhaltigen Energiesystem. Im Kern geht es darum, Strom aus erneuerbaren Quellen optimal ins Netz zu integrieren“, sagt Björn Muth, Kommunalbeauftragter der EWE-Geschäftsregion Bremervörde/Seevetal.
Die Stromtankstelle ist öffentlich zugänglich. Wer sich per E-Mail unter elektromobilitaet@ewe.de freischalten lässt, kann sie ab sofort umsonst nutzen. Zudem sorgt sie beim Verbraucher für ein gutes Gefühl: Die Ladesäule wird nämlich ausschließlich mit Öko-Strom betrieben. Das ist Grundlage einer Kooperation zwischen dem Oldenburger Energiedienstleister und der Gemeinde Neu Wulmstorf.
„Die Bedeutung der Elektromobilität nimmt zu. Elektroautos werden hoffentlich schon in naher Zukunft einen wesentlichen Anteil am Straßenverkehr in Deutschland haben. Diesen Trend wollen wir unterstützen, indem wir die dafür notwendige Infrastruktur zur Verfügung stellen“, so Bürgermeister Wolf Rosenzweig.
Der P+R-Parkplatz sei dafür der ideale Standort, sagt auch der Klimaschutzbeauftragter des Landkreises Harburg, Oliver Waltenrath. „Pendler können zum Bahnhof fahren, ihr Auto an der Ladesäule abstellen, mit sauberem Strom betanken und zur Arbeit mit Bus oder Bahn pendeln. Nach Feierabend geht es dann mit voller Batterie heimwärts.“ Die Thüringer Mehlbeere braucht das alles nicht.
Sie wächst ab sofort unweit der Stromtankstelle quasi von ganz allein. Der Baum gilt nach derzeitigem Forschungsstand als besonders stressresistent und ist damit den zu erwartenden klimatischen Änderungen gewachsen.
Nach Einschätzungen von Wetterexperten werden trockene heiße Sommer und verregnete Winter den Klimawandel in Niedersachsen prägen. „Mit der Anpflanzung wollen wir zeigen, dass wir uns schon heute für die Zukunft wappnen“, sagt Bürgermeister Wolf Rosenzweig.