Der leitet sich im Italienischen von „zucca“ für Kürbis ab. Verniedlicht zu „Zucchini“ heißen die Kürbisgewächse also „kleine Kürbisse“. Die Schweizer nennen sie Zuchetto. Der italienische Name verrät die Herkunft: Wie Parmesan und Pizza kommen die Zucchini aus Italien.
Harburg. Sie sind eng mit dem Kürbis verwandt – das verrät auch ihr klangvoller Name: Zucchini. Der leitet sich im Italienischen von „zucca“ für Kürbis ab. Verniedlicht zu „Zucchini“ heißen die Kürbisgewächse also „kleine Kürbisse“. Die Schweizer nennen sie Zuchetto. Der italienische Name verrät die Herkunft: Wie Parmesan und Pizza kommen die Zucchini aus Italien. Als der Kürbis im 17. Jahrhundert nach Europa kam, wurden schnell die ersten Zucchini gezüchtet. In großem Stil wurden sie jedoch zuerst in Italien verkauft. Die Deutschen kamen erst in den 70ern auf den feinen Geschmack.
Die anspruchslose Pflanze wächst so gut wie überall, auch in Butmoor bei Uwe Gehrke. Er baut Zucchini auf einem halben Hektar an. „In diesem Jahr haben wir zum ersten Mal runde und gelbe Sorten zusätzlich zu den bekannten länglichen grünen ausprobiert“, sagt er. Die runden Früchte, auch Rondini genannt, werden in Frankreich gern gefüllt gegessen. Die Franzosen nennen ihre Zucchini, wie auch die Briten und Niederländer, übrigens Courgette. „Unsere Kunden waren noch etwas skeptisch gegenüber den neuen Sorten“, so Gehrke. Montags bis sonnabends verkauft seine Frau Melanie die eigenen Zucchini auf dem Wochenmarkt in Harburg.
„Geschmacklich sind sich die Sorten ähnlich. Trotzdem kaufen die meisten lieber die altbekannten Zucchini, am liebsten kleine Exemplare“, sagt der 40-Jährige. Neben den typischen Verwendungen, als Rohkost im Salat oder in Streifen kurz angebraten, könne man jedoch gerade aus den großen Exemplaren besonders leckere Gerichte kochen. „Ob als Chips in Paniermehl gewendet und in Öl angebraten oder gefüllt, Zucchini sind vielseitig“, sagt Uwe Gehrke.
Gesät hat er die erste Pflanzen bereits im März im Gewächshaus. Im April kamen die zarten Pflanzen ins Freiland. „Wir säen in Abständen von etwa zwei Wochen, so können wir nach und nach ernten“, sagt er. Damit die kleinen Pflanzen nicht vom Unkraut überwuchert werden, muss die Erde regelmäßig durchgehackt werden. Die Bodenlockerung hat noch einen positiven Nebeneffekt: Im Boden bilden sich Luftröhren, die durch das Hacken zerstört werden. So kann die Erde mehr Wasser speichern. Gehrke bewässert seine Pflanzen mit einem Grabensystem. Doch selbst das hat in diesem Jahr nicht gereicht. „Dieses Jahr war ein durchwachsenes für Zucchini“, sagt Uwe Gehrke. Im Frühjahr sei es viel zu schnell zu heiß geworden, danach zu feucht.
Neben den Früchten finden auch die großen gelben Blüten der Zucchini-Pflanze immer häufiger Verwendung in der Küche. Gefüllt gelten sie dank ihres nussigen Geschmacks als Delikatesse. Blüten bietet Gehrke jedoch nur auf Bestellung an. „Sie sind sehr schlecht lagerfähig und werden von den meisten Kunden nicht nachgefragt“, sagt er.
Im Juni konnte Uwe Gehrke die ersten Früchte ernten. „Bei idealem Wetter trägt jede Pflanze 50 bis 60 Früchte“, erklärt er. Wie auch beim Hobbygärtner wächst die Pflanze am Boden. „Zucchini bilden in der Regel keine Ranken aus, wie etwa Bohnen. Nur bei den runden Sorten gibt es dafür Anlagen“, so der Gemüsebauer.
Wie andere Kürbissorten auch, enthalten Zucchini viel Wasser. 93 Gramm sind es pro 100 Gramm. Dabei sind sie mit 80 Kalorien keine Dickmacher, zudem reich an Vitaminen und leicht verdaulich. Bei den Spurenelementen sticht besonders Kalium heraus. 152 Milligramm pro hundert Gramm sind es. Kalium spielt eine wichtige Rolle bei der Übertragung von elektrischen Impulsen an Nerven- und Muskelzellen. Auch der Flüssigkeitsgehalt der Zellen wird vom Kalium bestimmt. Außerdem ist es an der Herstellung von Eiweißen und am Abbau von Kohlehydraten beteiligt. Auch Kalzium ist in Zucchini in großem Maße enthalten: 30 Milligramm sind es pro 100 Gramm. Der Mineralstoff ist an fast allen Stoffwechselvorgängen im Körper beteiligt. Die Muskelarbeit, die Blutgerinnung, funktionierende Nervenzellen, der Herzrhythmus und der Aufbau von Knochen sind ohne Kalzium nicht möglich.
Uwe Gehrke erntet seine Zucchini immer einen Tag vor dem Verkauf. Dabei achtet er darauf, dass das Gemüse nicht zu groß wird. Denn für Zucchini gibt es fast keine Grenzen. 2003 züchtete ein Kleingärtner eine 2,2 Meter lange Zucchini und stellte damit einen Rekord auf. Gehrke schneidet die Früchte bereits bei einer Größe von 15 bis 30 Zentimeter mit einem Messer ab. „An dieser Schnittstelle erkennt man jedoch nicht, ob die Zucchini frisch sind“, warnt er. Man könne die eingetrocknete Stelle immer wieder nachschneiden, um sie frisch aussehen zu lassen. „Reife Zucchini sind fest. Man kann sie nicht eindrücken, die Schale ist glatt“, sagt Uwe Gehrke.
Zuhause gehört das Gemüse in den Kühlschrank. „Die modernen Kühlschränke mit Null-Grad-Gemüsefächern sind optimal zur Lagerung“, sagt Zucchinibauer Gehrke. Bis zu acht Tage bleiben die Kürbisgewächse dann frisch. Dies allerdings nicht in der Nähe von klimakterischen Früchten wie zum Beispiel Äpfeln oder Tomaten. Klimakterische Früchte reifen nach der Ernte weiter. Dabei geben sie das Pflanzenhormon Ethen ab, dass die Zucchini schneller verderben lässt.