Bei Modernisierung und Neubau auf dem Gelände der Asklepios Klinik Harburg stellt sich Ärger ein wegen einer aufgegebenen Abteilung und noch ungelöster Parkplatzprobleme. Was sagt das AKH Management dazu?
Harburg. Es geht voran auf der im Juni 2012 eingerichteten Großbaustelle der Asklepios Klinik Harburg (AKH) am Eißendorfer Pferdeweg 52. Einerseits werden Altbauten des früheren, bis 2005 bestehenden städtischen Allgemeinen Krankenhauses Harburg modernisiert und andererseits ist bereits ein sechsgeschossiger Neubau, das sogenannte Haus 8A, soweit vorangeschritten, dass mit der Inbetriebnahme im April kommenden Jahres gerechnet werden kann.
Aber die grundlegende Modernisierung und neue Ausrichtung der Klinik bringen neben Veränderungen auch Ärger mit sich. So beklagen sich Anwohner der Nachbarschaft, dass Mitarbeiter wie auch Besucher des Krankenhauses ihre Autos nicht mehr auf dem Krankenhausgelände sondern auf den Straßen der Umgebung parken und nur all zu oft die Grundstückseinfahrten der Anwohner mit ihren Autos versperren. Dann müssen Abschleppwagen gerufen werden. Ein Ärgernis für Anwohner wie für die betroffenen Autofahrer.
Ein weiteres Ärgernis betrifft Menschen, die im Krankenhaus die Abteilung Physikalische Therapie aufsuchen müssen, weil sie von ihrem Arzt beispielsweise eine krankengymnastische Anwendungen mit Bewegungsbad verschrieben bekommen haben, so wie die Harburgerin Anke Krause. „Wir haben die Mitteilung bekommen, dass die Reha-Abteilung zum Jahresende geschlossen werden soll“, beklagt sie sich, „hier kommen doch viele Patienten her, einige aus dem Krankenhaus oder auch andere, so wie ich, die von außerhalb kommen und die Behandlung vom Facharzt verschrieben bekommen haben.“
Mathias Eberenz, Sprecher der Asklepios Kliniken in Hamburg, nimmt Stellung zum Parkplatzproblem wie auch zum Problem der Physikalischen Therapie. Die Abteilung werde seinen Worten nach im Zuge der Um- und Neubauten voraussichtlich aus dem Haupthaus 8 in das Haus 6 umziehen. Dort werde der Zugang für die Patienten leichter sein. Die Räumlichkeiten seien dort besser geeignet. Der Reha-Sport werde erweitert. Der Bereich „Wasser“ entfalle allerdings.
Das alte Bewegungsbad, das Platz für maximal acht Patienten bietet, muss zum Jahresende aufgegeben werden, weil es einerseits sanierungsbedürftig ist und andererseits im angrenzenden Neubau, Haus 8A, eine neue, größere Zentralsterilisation eingerichtet wird, die auch auf der Ebene im Haus 8 Raumbedarf habe. Ersatzweise müsste an anderer Stelle des Geländes ein neues Bewegungsbad gebaut werden. Das mache aber keinen Sinn, weil auch der Bedarf gesunken sei.
Eberenz: „Allein diesen Sommer wurde das Bad täglich von kaum mehr als einem unserer Patienten genutzt. Auch die Zahl der externen Nutzer nimmt seit Monaten kontinuierlich ab. In Harburg gibt es aber für diese Zielgruppe, das sind ambulante Patienten mit Rezept, Babyschwimmen, DRK oder auch Rheumaliga sehr wohl Angebote auch außerhalb unserer Klinik.“
Zum Parkplatzproblem sagt Eberenz, dass regelmäßig mit Anwohnern wie auch Mitarbeitern gesprochen werde, um Probleme zu lösen. Er gibt an, dass die Klinik derzeit über mehr als 500 Parkplätze für Mitarbeiter, Patienten und Besucher verfüge. Mit dem Baubeginn im Juni 2012 seien 175 Parkplätze hinzugekommen. Mitarbeiter würden auf das Parkplatzangebot hingewiesen werden und sie würden das Angebot auch annehmen. Zur Fertigstellung des Klinik-Neubaus voraussichtlich im kommenden April sollen vor der Klinik am Eißendorfer Pferdeweg weitere 150 Parkplätze geschaffen werden womit sich die Gesamtzahl der Fahrzeug-Stellflächen auf etwa 630 erhöhe.
Eberenz: „Von den gut 1400 Mitarbeitern des Krankenhauses haben etwa 550 eine Proficard des HVV, weitere knapp 500 Mitarbeiter haben eine Einfahrtberechtigung für das Mitarbeiterparken. Wegen des Schichtbetriebs sind aber nie mehr als 200 bis 270 dieser berechtigten Personen gleichzeitig im Haus.“ Die Mitarbeiter bezahlen Parkgebühren nach Einkommensstaffel. Auszubildende bezahlen 50 Cent pro Tag oder zehn Euro im Monat, die Höchstverdiener 1,75 Euro pro Tag oder 35 Euro im Monat. Für Besucher und Patienten ist die erste halbe Stunde frei, danach ein Euro pro Stunde und maximal acht Euro pro Tag. Eberenz: „Damit sind die Parkgebühren in Harburg niedrig. Bei anderen Hamburger Krankenhäusern wie dem UKE sind sie deutlich teurer.“
Grundsätzlich seien Parkgebühren erforderlich, um Grundstückskosten zu erwirtschaften und die Pflege der technischen Anlagen, von Schranken bis Beleuchtung, sicherstellen zu können. Außerdem soll damit auch der eine oder andere dazu bewegt werden nicht mit dem Auto zum Krankenhaus zu fahren.
Eberenz weist darauf hin, dass die Asklepios Klinik das größte Krankenhaus im Hamburger Süden ist. Neubau und Modernisierung kosten rund 50 Millionen Euro, wovon die Stadt rund 30 Millionen Euro trägt. Künftig gibt es nur noch Zweibettzimmer und Patienten sollen spürbar mehr Komfort erleben können. Unter anderem wird die Notaufnahme in Zukunft etwa doppelt so groß sein. Der Hubschrauber-Landeplatz soll vom Vorplatz auf das Dach der Klinik verlegt werden. So kommen Notfall-Patienten künftig schneller und ohne Umwege ins Haus.