Schulbehörde sperrt der Katholischen Schule Neugraben den Standort An der Falkenbek
Neugraben. Die Situation um die Katholische Schule Neugraben (KSN) spitzt sich weiter zu. Nachdem Elternvertreter wiederholt moniert hatten, dass ein fachgerechter Sportunterricht für die ersten und zweiten Klassen im Saal der Kirchengemeinde Heilig Kreuz An der Falkenbek nicht möglich sei, schaltete sich nach einer anonymen Anzeige jetzt die Hamburger Schulbehörde ein. Nach einem Ortstermin wurde der Sportunterricht an diesem Standort ab sofort bis auf weiteres untersagt.
Nach Abendblatt-Informationen hätten erhebliche sicherheitstechnische Mängel keine andere Entscheidung der Schulbehörde zugelassen, die für die Aufsicht der freien Schulträger zuständig ist. Außer offenen Bodensteckdosen und langen Vorhängen bis auf Laufhöhe wurden auch ungeschützte Pfeiler und Rippenheizkörper sowie ungesicherte Fensterbänke festgestellt, die ein latentes Unfall- und Verletzungsrisiko darstellen.
Obwohl die prekäre Lage bereits seit Februar 2008 aktenkundig ist und es seit geraumer Zeit auch Auflagen seitens der Unfallkasse Nord gibt, hat der Katholische Schulverband bis heute nicht reagiert. Und das, obwohl er vor Monaten sogar schriftlich „eine kurzfristige Lösung“ und „nötige finanzielle Ressourcen, zum Beispiel für Anmietung oder Bustransfer“ in Aussicht stellte.
„Die Katholische Schule Neugraben hat gemäß den Auflagen der Unfallkasse ein differenziertes Sportkonzept verfolgt, das den bestehenden Nutzungsmöglichkeiten der Bewegungshalle gerecht wurde. Eine Gefährdung der Kinder hat es nie gegeben“, sagt Christoph Schommer, Sprecher des Katholischen Schulverbands.
Kritiker sehen die „Verschleppung der erforderlichen Maßnahmen“, wie es die Unfallkasse Nord in einem Schreiben vom 4. Februar dieses Jahres formulierte, in Zusammenhang mit der verkündeten Abwicklung des Stadtteilschulzweigs der KSN. Zwar soll die Grundschule laut Erzbistum vorerst unangetastet bleiben. Doch eine neue Bewegungshalle wird es kurzfristig wohl nicht geben.
„Ab sofort nutzt die Schule für den Sportunterricht vor allem öffentliche Sportanlagen“, sagt Schommer. Die Begleitung der Schülerinnen und Schüler sei jederzeit sichergestellt. „Ziel ist es, nach den Herbstferien Sporthallen benachbarter Schulen nutzen zu können. Dazu laufen bereits intensive Gespräche mit der Hamburger Schulbehörde“, so Schommer.
Unterdessen hat die Katholische Schule Neugraben auch mit einer deutlichen Verzögerung bei der Fertigstellung von dringend benötigten Räumlichkeiten zur Absicherung der Ganztagsbetreuung zu kämpfen. Trotz Aufgabe des Stadtteilschulzweigs war der KSN vom Katholischen Schulverband ein provisorischer Containertrakt als Küche und Mensa zugesagt worden. Übergabe sollte bereits Anfang August zum Start des neuen Schuljahres sein.