Erst brannten waren es 300 Strohballen, dann ein Holzstapel am Waldrand, dann Müllsäcke in einer Wohnstraße. Sonntag stand das erste Reetdachhaus in Flammen. In der Nacht zu Dienstag brannte erneut ein Reetdachhaus

Bütlingen Ein Ort im Landkreis Harburg zittert vor einem „Feuerteufel“. Fünf Mal wurde innerhalb einer Woche in dem 750 Einwohner zählenden Bütlingen gezündelt. Zuletzt waren es zwei Reetdachhäuser, die in Flammen aufgingen. Die Polizei geht davon aus, dass alle Taten auf das Konto desselben Brandstifters gehen.

Am Montag vor einer Woche waren es 300 Strohballen, die nahe dem Ortseingang brannten. Am Tag danach waren es erst ein Holzstapel am Waldrand und dann Müllsäcke in einer Wohnstraße, die angesteckt wurden. In zwei Fällen hatten Zeugen Jugendliche weglaufen sehen. Beide konnten nicht ermittelt werden. Ob die beiden Jungen tatsächlich im Zusammenhang mit den Bränden stehen, ist unklar.

In der Nacht zum Sonntag stand das erste Reetdachhaus in Flammen. An der Hauptstraße, der Bütlinger Straße, brannte am nördlichen Ortsrand das alte Schulgebäude „Dat ole Amtshus“ lichterloh, das erst vor zwei Jahren renoviert wurde. 90 Einsatzkräfte umliegender Feuerwehren waren sieben Stunden im Einsatz. Dass das historische Gebäude am Ende niederbrannte, konnten sie allerdings nicht verhindern.

In der Nacht zum Dienstag brannte erneut ein Reetdachhaus. Diesmal lag der Brandort wieder an der Hauptstraße, nur am südlichen Ortsrand. Diesmal waren es rund 200 Einsatzkräfte aus der gesamten Umgebung, die stundenlang das Feuer bekämpften. Retten konnten sie das Gebäude nicht. Der Dachstuhl ist ausgebrannt. Das Erdgeschoss ist durch Löschwasser völlig zerstört. Der einzige Bewohner, der bereits zu Bett gegangen war, hatte Glück: Nachbarn retteten ihn.

„Die Tatzeiten lagen bis auf eine Ausnahme, das war der brennende Holzstoß, immer bei 22.30 Uhr“, sagt Jan Krüger von der Polizei Winsen. „Aufgrund der Gesamtumstände gehen die Ermittler derzeit von Brandstiftung aus und nehmen auch einen Zusammenhang aller fünf Vorfälle an.“ Die Polizei ruft die Bütlinger zu erhöhter Wachsamkeit auf.