André Bunkowsky aus Hollenstedt ist Kriminaloberrat, jetzt aber er will Hollenstedts nächster Bürgermeister werden. Nun haben die Hollenstedter das Wort.
Hollenstedt. Nicht nur in der Gemeinde Seevetal wird am 22. September ein neuer Bürgermeister gewählt. Auch in der Samtgemeinde Hollenstedt stimmen die Bürger an diesem Tag ab, wer die Nachfolge des ersten hauptamtlichen Amtsinhabers Uwe Rennwald antreten soll. Drei Kandidaten haben ihren Hut in den Ring geworfen: Heiner Albers aus Hollenstedt, Mike Wille aus Hanstedt und André Bunkowsky aus Hollenstedt (Ortsteil Ochtmannsbruch). In alphabetischer Reihenfolge stellt das Abendblatt alle drei Kandidaten vor. Heute: André Bunkowsky.
Die erste Hürde hat er schon genommen: André Bunkowsky sammelte innerhalb von zwei Wochen 166 der 135 notwendigen Stimmen, um als Kandidat ohne Parteivotum überhaupt bei der Wahl um das Amt des Samtgemeindebürgermeisters antreten zu können. Dass der Ochtmannsbrucher auch über die notwendigen Qualifikationen für die Aufgaben eines Verwaltungschefs verfügt, davon sind nicht nur seine Unterstützter überzeugt. Der Diplom-Verwaltungswirt ist sicher, dass seine langjährige Berufserfahrung den Anforderungen genügt. „Dieses Amt auszufüllen, braucht die beste Eignung, die man mitbringen kann. Man muss wissen, wie Verwaltung funktioniert, was Mitarbeiterführung bedeutet. Gleichzeitig ist ein hohes Maß an persönlichem Engagement wichtig“, sagt André Bunkowsky.
Der Kriminaloberrat sammelte insgesamt 32 Jahre lang Erfahrung bei der Polizei, zwölf davon im höheren Dienst. Er ging „auf Streife“, begleitete wissenschaftliche Projekte und war bis 2009 als Leiter des Kommissariats Osdorf/Blankenese tätig. Zurzeit arbeitet er bei der Polizei Hamburg an der fachlichen Entwicklung von IT-Verfahren. Als Beamter im höheren Dienst absolvierte er zudem ein Zusatzstudium, kennt sich gut mit Verwaltungs- und Personalmanagement aus.
Darüber hinaus sei er schon immer ein „politischer Mensch“ gewesen, der Auseinandersetzungen zum Wohle der Allgemeinheit nicht scheue. „ Ich habe sechs Jahre lang ehrenamtlich als Vorsitzender für die Gewerkschaft der Polizei gearbeitet, mich auf allen politischen Ebenen und in der Personalratsarbeit innerhalb der Polizei für die Verbesserung der beruflichen Lage aller Polizeibeschäftigten eingesetzt“, sagt er. Außerdem habe er sich vor Ort für die Belange einer Bürgerinitiative stark gemacht. „Als in Ochtmannsbruch eine EU-Viehverladestation gebaut werden sollte, habe ich versucht, eine Lösung zu finden, die alle Interessen berücksichtigt“, sagt André Bunkowsky. „Darum geht es mir auch bei allen anderen Dingen: Nicht nur verhindern, sondern eine Balance herstellen - und dabei die Gesprächsbasis nicht verlieren.“
Für seine Kandidatur hat er sich bewusst gegen eine parteipolitische Bindung entschieden. „Ich gehe als Bürgerkandidat ins Rennen“, betont André Bunkowsky. „Dem Amt des Samtgemeindebürgermeisters gebührt eine parteipolitische Zurückhaltung.“ Wichtiger als ein Parteiprogramm in der Tasche sei es, bei allen Themen fachlich orientiert zu bleiben. Und Transparenz zu schaffen. „Ich will sichtbar machen, was in der Samtgemeinde passiert und Themen früher in die Diskussion bringen. Wie die Unterbringung von Flüchtlingen im Landkreis Harburg. Das ist sehr emotional belegt. Deshalb müssen wir die Menschen rechtzeitig mitnehmen und aufklären“, sagt der Bürgermeisterkandidat.
Weitere Themen, die bei André Bunkowsky ganz weit oben auf der Agenda stehen, sind der Hochwasserschutz, der Lärmschutz an der Autobahn und die Ganztagsbetreuung. Wichtig sei es, auch mal über unkonventionelle Lösungen nachzudenken - beispielsweise bei der Frage, was mit dem maroden Rathaus der Samtgemeinde passieren soll. André Bunkowsky schließt in dieser Sache ein sogenanntes Privat-Public-Partnership nicht aus. „Mindestens genauso wichtig ist es mir aber ein Thema, das mir auf meinen Informationsveranstaltungen immer wieder begegnet ist. Viele Bürger der Samtgemeinde beklagen sich, dass sie mit ihren Belangen ins Rathaus gehen - und keiner fühlt sich zuständig. Das kann es nicht sein, das ist nicht zeitgemäß. Das möchte ich ändern.“
Völlig zufrieden ist er hingegen mit Haus, Hof und Hobbys. Einen Großteil seiner Freizeit investiert er in die Pflege seines Gartens. Regelmäßig dreht André Bunkowsky Stunde um Stunde mit seinem Aufsitzmäher, um die große Rasenfläche vor seinem schmucken Eigenheim in Schuss zu halten. Wenn dann noch Zeit übrig bleibt, verbringt er sie mit Frau Martina, geht mit ihr tanzen, malt mit Ölfarben und klimpert auf der Gitarre.