Heiner Albers ist in Hollenstedt aufgewachsen. Jetzt will er dort auch Bürgermeister werden. Als Alteingesessener glaubt er an seine Chance, denn er weiß genau um die Wünsche und Probleme seiner Mitbürger.
Hollenstedt. Nicht nur in der Gemeinde Seevetal wird am 22. September ein neuer Bürgermeister gewählt. Auch in der Samtgemeinde Hollenstedt stimmen die Bürger an diesem Tag ab, wer die Nachfolge des ersten hauptamtlichen Amtsinhabers Uwe Rennwald antreten soll. Drei Kandidaten haben ihren Hut in den Ring geworfen: Heiner Albers aus Hollenstedt, Mike Wille aus Hanstedt und André Bunkowsky aus Ochtmannsbruch. In alphabetischer Reihenfolge stellt das Abendblatt alle drei Kandidaten vor. Den Anfang macht Heiner Albers.
Ob Kleinkind oder Senior, ob zugezogen oder alteingesessen: Heiner Albers macht da keine Unterschiede. Er will ein kompetenter Ansprechpartner für alle Bürger in der Samtgemeinde sein. Welche Themen die Einwohner umtreiben, ist für den 48-Jährigen kein Geheimnis: Weil er seit vielen Jahren den Herbstmarkt in Hollenstedt organisiert, Wochenmarkt und Weihnachtsmarkt wieder ins Leben gerufen hat, seit 1991 im Gemeinderat, später im Samtgemeinderat, und seit 2011 auch im Kreistag politisch unterwegs ist, weiß er, worauf es ankommt, was den Menschen vor Ort wichtig ist. Heiner Albers hob auch die Verleihung des Bürgerpreises aus der Taufe und kümmerte sich in der Vergangenheit insbesondere um die sozialen Belange der Einwohner.
Zudem ist der Kandidat ein richtiges „Hollenstedter Urgestein“. Er wuchs in der Ortschaft auf, wohnt mit Hund Mini und Katze Anna in seinem Elternhaus „Auf der Loge“. Regelmäßig zu Besuch ist auch seine zehnjährige Tochter Felicia. „Mich hat es nie in die weite Welt verschlagen. Ich fühle mich hier sehr wohl“, sagt er. „Hollenstedt ist ein schönes Fleckchen Erde.“
Für seine Kandidatur sei es von Vorteil, dass er vor Ort immer „ein Ohr an der Bevölkerung“ habe. „Wenn man in der Samtgemeinde lebt und unterwegs ist, kriegt man viel von den Stimmungen in der Bevölkerung mit, erhält Anregungen, wo es was zu tun gibt.“ Einen Fahrplan, was er als neuer Samtgemeindebürgermeister zeitnah anpacken wird, hat er schon erstellt. Heiner Albers möchte eine bürgerfreundliche Verwaltung etablieren, regelmäßig persönliche Sprechstunden in den Mitgliedsgemeinden anbieten. Effektiver Lärmschutz für die Autobahn-geplagten Anwohner, der Ausbau familienfreundlicher Betreuungsangebote –vielfältig, ganztags und flexibel - sowie die Erweiterung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) stehen ebenfalls auf seiner Agenda. „Es gibt beispielsweise keine vernünftigen Busanbindungen nach Tostedt. Dabei wäre das wichtig für unsere Pendler, die mit dem Zug zur Arbeit in die Metropolregion fahren wollen“, sagt Heiner Albers.
Als Samtgemeindebürgermeister sehe er sich auch in der Pflicht, Dinge zügig abzuarbeiten und nicht nur vor sich herzuschieben – wie beispielsweise das Thema „Anruf-Sammeltaxi“ oder die notwendige Sanierung des Freibades. „Beides wird schon seit Jahren diskutiert. Passiert ist bislang aber nichts“, sagt Heiner Albers. Dass er für die kommende Aufgabe geeignet wäre, steht für ihn außer Frage.
Als Geschäftsführer zweier gemeinnütziger Unternehmen in Neu Wulmstorf trägt er bereits Verantwortung für 70 Mitarbeiter. Zusatzqualifikationen im Bereich Management und ein Studium der Sozialpädagogik in Lüneburg stehen ebenfalls auf seiner Vita. „Ich bin zwar kein ausgewiesener Verwaltungsfachmann, aber in der Lage, Konzepte und Projekte am Schreibtisch zu entwickeln. Und ich bin jemand, der nicht nur meckert, sondern seine Ärmel hochkrempelt und die Schaufel in die Hand nimmt. So kennen mich die Leute“, sagt Heiner Albers.
Wichtig ist ihm auch, nicht einer ideologischen Linie starr zu folgen. Der parteilose Bewerber, der bei seiner Kandidatur von der Wählergemeinschaft unterstützt wird, sucht vor allem nach Kompromissen. „Und dabei hilft es natürlich, nicht immer nach Berlin oder Hannover schauen zu müssen.“
Kraft für seine Arbeit schöpft der Hollenstedter direkt vor seiner Haustür. Nur ein paar Schritte entfernt liegen, umrahmt von altem Baumbestand, seine Forellenteiche. Hierhin zieht er sich zurück, lässt Arme, Beine und Seele baumeln. Und wenn dann noch Zeit bleibt, geht der ledige Vater mit Tochter Felicia schwimmen, mit Freunden ins Kino oder in ein japanisches Restaurant, besucht Konzerte. „Das alles ist für mich Erholung pur.“