Im Freilichtmuseum am Kiekeberg sprechen die Obstbau-Fachleute Eckhardt Brandt und Jörg Hilbers mit der Journalistin Tanja Busse über Sortenvielfalt, Zertifizierung und Bürokratie.
Ehestorf. Welche Auswirkungen haben die neuen EU-Konventionen zur Saatgutverordnung? Im Freilichtmuseum am Kiekeberg wird darüber am Mittwoch, dem 11. September, um 18 Uhr öffentlich und fachkundig diskutiert.
„Laut den EU-Konventionen darf nur noch zertifiziertes Saatgut vertrieben werden“, sagt Kiekeberg-Pressesprecherin Marion Junker, „dies schränkt die Vielfalt der Obst- und Gemüsesorten ein. Insbesondere alte, regionale und seltene Sorten sind von dieser Verordnung betroffen.“ .
Zur Podiumsdiskussion sind Eckhardt Brandt, Obstbauer und Pomologe (Apfelkundler) aus dem Alten Land, und Jörg Hilbers vom Obstbauversuchsring in Esteburg eingeladen.
Jörg Hilbers arbeitet seit 21 Jahren beim Obstbauversuchsring in Esteburg. Er ist für die Obstberatung zuständig. Privat bewirtschaftet er eine eigene Obstbaumplantage und vermehrt alte Obstbäume aus der Region. Eine Zertifizierung der Obstsorten hält er grundsätzlich für sinnvoll. Die EU-Verordnung bezeichnet er jedoch als ein „bürokratisches Monstrum“.
Eckhardt Brandt ist Öko-Apfelbauer und Autor. Er setzt sich für alte Apfelsorten und deren Vielfalt ein. Dazu hat er eine eigene Apfel-Gendatenbank angelegt. Außerdem wirbt er an Verkaufsständen in betuchten Gegenden Hamburgs für sein Obst und seine Anliegen. Brandt steht der Zertifizierung und der Einschränkung der Obstsorten sehr kritisch gegenüber.
Die Podiumsdiskussion wird von Tanja Busse moderiert. Die Autorin und Journalistin hat selbst landwirtschaftlichem Familienhintergrund. Veranstaltungsort ist das Agrarium im Freilichtmuseum. Der Eintritt ist frei.