Die Argumente sprechen eigentlich für sich. Auf der Fläche, die sich Exxon Mobil für eine mögliche Erdölförderung ausgeguckt hat, befinden sich vier Landschaftsschutzgebiete, ein Natur- und ein Wasserschutzgebiet.
Es gibt den Rangierbahnhof Maschen, eine dichte Besiedlung und niemanden, der die Bohrungen überhaupt wünscht. In was für einem Land leben wir, wenn es einem Unternehmen trotzdem möglich ist, sich über all diese Dinge hinwegzusetzen und Akten zu wälzen - mit dem eindeutigen Ziel, hier eines Tages nach Erdöl zu bohren?
Ganz offensichtlich hält das geltende Recht, in diesem Fall ist es das äußerst komplizierte Bergbaurecht, mit der Zeit nicht mehr mit. Bei jeder vergleichsweise harmlosen Umgehungsstraße gibt es ein langwieriges Planfeststellungsverfahren mit Bürgerbeteiligung und öffentlichen Anhörungen. Aber wenn die Gefahr droht, dass beim Fracking Chemikalien in die Erde gepresst werden und das Trinkwasser Schaden nehmen könnte, verteilt ein Landesamt im fernen Clausthal-Zellerfeld hinter verschlossenen Türen eine Bewilligung und lässt dabei sogar die betroffenen Gemeinden auflaufen? Das ist doch absurd.
Die Frage, wer hier in der Informations-Bringschuld ist, müsste dringend neu geklärt werden. Bis dahin sind Seevetal und Stelle gut beraten, sich nicht von den Aussagen einlullen zu lassen, dass ja noch längst nicht gebohrt wird.