Mehr als zwölf Jahre hat es gedauert, bis sich Schützen und Gemeinde in Jesteburg endlich handelseinig wurden.
Zwölf Jahre lang hatte der Jesteburger Schützenverein die Gemeinde und ihren Rat vorgeführt. Am Ende muss die Gemeinde jetzt für die Löschung des Grundbucheintrags, der den Schützen das Nutzungsrecht für die Festhalle sicherte, 240.000 Euro berappen.
Das ist eine Menge Steuergeld, das die Schützen da für ihre neue Schießhalle von der Gemeinde kassieren, damit sie die Festhalle räumen. Von solchen Summen träumen andere Vereine im Landkreis Harburg nur. Sie müssen jedes Jahr neue Anträge an ihre Gemeinde stellen und um finanzielle Unterstützung bitten. Und dann geht es in der Regel um ein paar Hundert Euro an Zuschüssen.
Aber in Jesteburg war bei dem Streit um die abrissreife Festhalle nicht die Gemeinde Herrin des Verfahrens, sondern der Schützenverein. Und je nachdem, wer gerade Präsident der Schützen war, wurde diese Macht schamlos ausgespielt. An der Festhalle haben sich Generationen von Ratspolitikern und Gemeindedirektoren im Jesteburger Rathaus abgearbeitet. Aber die Schützen saßen eben am längeren Hebel und hatten die Verhandlungsmasse auf ihrer Seite.
Kaum jemals wurde im Landkreis Harburg über einen so langen Zeitraum um ein derart hässliches Gebäude so erbittert gekämpft. Jetzt bloß schnell weg damit!