Das Thema Fracking - das Fördern von Gas, bei dem große Mengen Wasser, Sand und Chemikalien in den Boden gepresst werden - ist in aller Munde. So thematisiert der US-Film "Promised Land" die Fördermethode in der amerikanischen Provinz - der Film ist gerade auf der Berlinale vorgeführt worden. Und vor zwei Tagen hat sich Bundesumweltminister Peter Altmaier zu Wort gemeldet. Er gibt der umstrittenen Förderung von Schiefergas in Deutschland in den kommenden Jahren keine Chance. "Wir wollen Fracking einschränken, wir wollen es nicht ermöglichen", sagte der CDU-Politiker. Auf "absehbare Zeit" werde die Methode nicht zum Einsatz kommen. Er empfehle allen Beteiligten, in nächster Zeit keine Anträge zu stellen.
Da verwundert es schon, dass das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie einem US-Unternehmen gerade in einem ersten Schritt erlaubt hat, nach Erdöl und Erdgas im Landkreis Harburg zu forschen. Noch dubioser ist es, dass der Landkreis davon erst aus dem Hamburger Abendblatt erfahren hat - und nicht aus einem Schreiben des Landesamtes mit Sitz in Clausthal-Zellerfeld.
Zum Glück dürfen Probebohrungen und seismische Untersuchungen erst in einem zweiten Schritt erfolgen. Dann ist in Niedersachsen eine rot-grüne Regierung an der Macht, die sich das Thema Fracking nicht auf die Fahnen geschrieben hat. Es spricht viel dafür, dass das Fracking am Landkreis vorüberzieht. Das ist gut für das Wasser, die Natur und die Menschen zwischen Hollenstedt und Marschacht.