Wer einmal mit dem Fahrrad durch Osteuropa gefahren ist, dem kann die Diskussion über die Güte unseres Radwegenetzes etwas seltsam vorkommen. Als Student radelten mein bester Freund und ich von Hamburg nach St. Petersburg. Fahrradwege haben wir auf der 2700 Kilometer langen Strecke mit einer Schleife durch Masuren vergeblich gesucht. Trotzdem sind wir wohlbehalten an der Newa angekommen, weil Radler auch auf akzeptablen Nebenstraßen gut und gerne vorankommen.
Nun ist es in der südlichen Metropolregion leider so, dass Autofahrer meinten, sie hätten die Straßen für sich gepachtet. Und die meisten Radler fahren ja auch mit einem unguten Gefühl auf einer Bundesstraße, wenn die Lkw mit Tempo 90 an ihnen vorbeidonnern. Deswegen ist es zu begrüßen, dass der Landkreis Harburg gute Radwege baut und saniert.
Das Fahrrad ist bei steigenden Benzinpreisen das Verkehrsmittel der Zukunft. Der Radler schont den Geldbeutel und tut etwas für seine Gesundheit. Über ein kleines Loch hier oder da im Radweg sollte er großzügig hinwegsehen. Wichtiger für ihn ist, dass er sein Rad am Bahnhof gut unterstellen kann - das hat Buchholz anständig gelöst. Schön wäre es auch, wenn der Radler vor der Arbeit mal kurz unter die Dusche könnte, wenn die Fahrt schweißtreibend war. So radelt der verkehrspolitische Sprecher des ADAC Hansa meist 72 Kilometer von Geesthacht nach Hamburg und zurück - und macht sich morgens schön in der ADAC-Dusche frisch.