Gläserne Überdachung soll Vorplatz aufwerten. Gastronomie, Sky-Markt und Bekleidungsläden sollen einziehen. Planer wünscht sich Jim Block.
Harburg. Es sieht gut aus für die Belebung der Harburger Innenstadt. Das über viele Jahre verwahrloste Harburg Center am Harburger Ring 6 ist auf dem besten Weg aus dem Dornröschenschlaf geweckt zu werden. Seit einem Jahr bereiten der Center-Gesellschafter Hans-Dieter Lindberg und der Hamburger Projektentwickler Hans-Peter Werner von der Implan Management GmbH den Neuanfang vor. Und wenn nichts mehr dazwischen kommt, soll im zweiten oder dritten Quartal 2014 das komplett modernisierte Harburg Center eröffnet werden. Auf der Ebene der Seevepassage wird nach derzeitigem Planungstand auf gut 3000 Quadratmeter Nutzfläche ein Sky-Markt (Coop-Gruppe) als sogenannter Vollsortimenter eröffnen. Der Mietvertrag steht vor der abschließenden Vereinbarung. Für die Nutzung der beiden darüber befindlichen Etagen, Ebene Harburger Ring plus Obergeschoss, werde nach den Worten von Hans-Peter Werner mit Unternehmen der Textilbranche verhandelt.
Und es gibt eine zusätzliche, bisher nicht da gewesene Nutzung: Zwischen dem Harburg Center, das derzeit kurz HR 6 genannt wird, und dem Geschäftshaus Harburger Ring 2 soll eine gläserne Überdachung gebaut werden, die auch den Vorplatz des Gloria Tunnels - neue Bezeichnung: Ring-Passage - überspannen wird. Außen- wie Innengastronomie sind in dem Bereich auf der Ebene der Seevepassage/Ring-Passage sowie auf der Ebene des Harburger Rings vorgesehen. Hans-Peter Werner hätte Interesse, dass sich Jim Block dort künftig ansiedelt. Baudezernent Jörg Heinrich Penner sagt, dass die Verwaltung die bisherigen Planungen sehr begrüße und auch unterstütze. Auf politischer Ebene hat sich der Stadtplanungsausschuss ebenfalls positiv zu dem Vorhaben geäußert.
Verhandlungen mit Unternehmen der Textilbranche sind laut Werner fortgeschritten. Da sei aber vieles noch verhandelbar und so liegen für die künftige Nutzung der Straßenebene und des Obergeschosses noch zwei Planungsvarianten vor. Werner: "Entweder kommt ein Textiler und übernimmt beide Ebenen komplett oder wir teilen vom Obergeschoss noch Flächen für weiteren Einzelhandel ab oder auch für zwei bis drei Arztpraxen, wie es sie schon früher im Haus gab." Das über die Schüttstraße zu erreichende Parkhaus im Harburg Center zählt 315 Stellplätze und soll modernisiert werden.
Hans-Peter Werner sagt: "Seit feststeht, dass Harburg den Tunnel zwischen der Seevepassage und der Fußgängerzone Lüneburger Straße modernisiert, sind wir auch mit den Vorbereitungen zur Revitalisierung des Harburg Centers befasst. Die WGK Planungsgesellschaft, die bereits mehrere Bauabschnitte der Technischen Universität entwickelt hatte und beste Reverenzen vorweist, hat nun auch für unser Projekt die Planung ausgearbeitet."
Geschäftsführend für die Entwicklung des Hauses und den künftigen Betrieb ist die HR6-Entwicklungsgesellschaft mbH & Co. KG gegründet worden. Zu den Mitgesellschaftern zählen Hans-Dieter Lindberg und Hans-Peter Werner.
Mit Unterzeichnung der Mietverträge wird nach den Worten von Werner die Umbaufinanzierung des Hauses abgeschlossen. Noch im ersten Quartal dieses Jahres sei mit dem Abschluss aller Verträge zu rechnen. "Ich würde das Projekt nicht vorstellen, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass wir die Frage der künftigen Nutzer in der Gesamtheit geregelt bekommen", sagt Werner. Der Sky-Markt gilt als feste Größe. Seine Belieferung bekommt der Markt über die Schüttstraße. Lkw sollen von dort in das Gebäude zum Entladen an Lagerrampen fahren. Anwohner sollen davon wenig mitbekommen.
Auf Basis der bestehenden Baugenehmigungen von 2006 sollen im zweiten Quartal dieses Jahres die Anträge für Umbauten - zugeschnitten auf die Bedürfnisse künftiger Mieter - eingereicht werden. Werner: "Da wir bislang gute Erfahrungen mit der Harburger Verwaltung sammeln konnten gehen wir davon aus, dass die künftigen Umbauten genehmigt werden und wir im dritten bis vierten Quartal dieses Jahres mit den Umbauarbeiten beginnen können. Spätestens im Herbst 2014 dürfte dann alles fertig sein und das Haus wird komplett eröffnet werden können.
Die Baugenehmigungen von 2006 erinnern an damalige Umbauplanungen von Hans-Dieter Lindberg. Er hatte damals den Sauna-/Fitnessbetrieb "Die Therme" seiner Frau Jutta zugunsten eines Umbaus für den Textiler TK Maxx räumen lassen. Auf die Ebene der Seevepassage sollte der Discounter Lidl einziehen. Lindberg wollte in dem Zusammenhang auch den Fußgängertunnel zur Tunnel-Mall "Ring Galerie" umbauen lassen Dabei war es letztlich zu juristischen Auseinandersetzungen mit der Bezirksverwaltung gekommen.