Wenn ich von Harburg aus auf die andere Seite der Elbe fahre, benutze ich wie so viele die Auffahrt Moorburg, um auf die A7 zu gelangen.
Wer Pech hat - das wissen alle Autofahrer - steht dann vor dem Elbtunnel eine Weile im Stau. Bisher waren diese Staus zumindest für mich einigermaßen erträglich, denn die begehrten Röhren sind von Moorweg nicht allzu weit entfernt..
Doch vor kurzem erwischte es mich voll, denn diesmal kam ich aus Richtung Lüneburg. Zum ersten Mal musste ich erleben, was es bedeutet, 20 Kilometer vor dem Elbtunnel in stockenden Verkehr zu geraten. In einer halben Stunde konnte ich etwa zwei Kilometer zurücklegen. Ein Spurwechsel hier und da - die andere Schlange scheint ja immer schneller voranzukommen - brachte nicht viel. Irgendwann ergab ich mich leise vor mich hin fluchend meinem Schicksal.
Da sah ich plötzlich etwa 100 Meter vor mir einen Transporter, aus dem ein Mann dem Autofahrer neben ihm einen Gegenstand herunter reichte. Dies geschah auch bei den nächsten Pkws, die den Transporter erreichten. Irgendwann kam ich näher und erkannte, dass es sich um einen Wagen mit Eiswerbung handelte und der Beifahrer kleine Eisbecher an die Staugeplagten verschenkte.
Als ich endlich den Transporter erreichte, bekam ich ebenfalls einen Becher. "Der Löffel liegt unter dem Deckel", rief der Fahrer und winkte mir noch freundlich zu, ehe er ein Stück weiter fuhr. Mein Ärger war verflogen, und ich überlege nun, ob so ein kleiner kulinarischer Trost im Stau nicht ausbaufähig ist. Wie wäre es zum Beispiel im Winter mit heißen Würstchen, die mit den Worten: "Das Senftütchen klebt unter dem Papptablett", überreicht werden könnten."