Schifffahrt weckt Sehnsüchte, im Großen wie im Kleinen. Kreuzfahrten boomen und selbst vom Paddelboot aus lässt sich die Welt aus zumeist ungewohnter Perspektive wahrnehmen. Der Harburger Binnenhafen ist zwar kein Ort für die ganz großen Pötte dieser Welt aber Küstenmotorschiffe, Binnenschiffe, historische Segelschiffe oder flotte Sportboote sind ebenso sehenswerte Erscheinungen auf dem Wasser.
Im Binnenhafen geht die einst reine Industrie- und Gewerbenutzung zurück. Büros und Wohnungen sind auf dem Vormarsch. Und selbst Kindergärten haben im Binnenhafen Einzug gehalten. Ab Ende 2012 werden die ersten Bewohner auf die Schlossinsel ziehen. Häuser mit eigenen Bootsliegeplätzen entstehen. Da macht es Sinn, dass der Bezirk rechtzeitig sein Konzept für alle Liegeplätze und die gesamte Hafennutzung entwickelt und mit allen Anliegern abstimmt. Bislang waren die im Hafen ansässigen Nutzer zu wenig an der Entwicklung des Konzepts beteiligt worden.
Der Harburger Binnenhafen hat auch mehr Potenzial an Wasserfläche, das nutzbar gemacht werden könnte. Der Kaufhauskanal ist leider durch eine feste Straßenbrücke abgeriegelt und für Boote nicht mehr erreichbar. Langfristig wäre hier, wie auch von Politiker gefordert, eine Öffnung wünschenswert. Auch die wegen Verschlammung eingeschränkte Befahrbarkeit des Östlichen Bahnhofskanals sollte langfristig nicht hingenommen werden, denn der Binnenhafen lebt von und mit der Mobilität.