Das darf doch nicht wahr sein. Da gibt es einen im Räumungsvertrag festgelegten Termin zu dem die Kleingärtner der Wilhelmsburger Widerstandsgruppe “Die Standhaften“ ihre Gartenlauben leer geräumt haben sollen. Und dann rollen die Bagger schon vorzeitig an und machen alles platt.
Das ist kein Umgang unter zivilisierten Menschen. Auch wenn die Brutzeit der Vögel beginnt und ab 1. März besondere Rücksicht auf die Natur genommen werden muss, ist nicht zu erkennen, warum nun der 28. Februar als Räumungstermin nicht gilt und im Hauruckverfahren, ohne Wissen der Laubenpieper, deren Eigentum einfach beseitigt wird.
Namen, Anschriften und Telefonnummern der Parzellenpächter dürften bekannt sein, zumal sie sich als Gruppe zuvor in Verhandlungen um ihre Belange gekümmert hatten Warum fällt es den Handelnden so schwer, Kontakt aufzunehmen und die Schreber auf den möglicherweise vorzeitig notwendigen Abriss hinzuweisen? Dann hätten die Kleingärtner ihr Hab und Gut rechtzeitig in Sicherheit bringen können.
Für die meisten Kleingärtner bedeutet der Kauf einer Laube, die Pacht der Parzelle und die Anschaffung von Pflanzen und Geräten eine große Geldausgabe. Für beteiligte Behörden und mit der Organisation der internationalen Gartenschau befasste Unternehmen mögen das "Peanuts" sein. Im Umgang mit Euro-Millionen ist ihnen der Wert von Laube und Spaten nichts. Auch wenn die Schreber nicht Eigentümer ihrer Scholle sind, sondern im letzten Glied nur Pächter im Verein, abhängig vom Landesbund der Kleingärtner und letztlich dem Grundeigentümer Finanzbehörde, so ist es nicht zu verstehen, dass die Spielregeln des Miteinanders mal wieder nicht eingehalten werden. Nicht zu vergessen sind ähnliche Aktionen bei Kleingärtnern im Raum Georgswerder vor einem Jahr.