Katastrophenalarm - wer hat bei diesem Wort nicht als erstes die erschreckenden Bilder von Menschen die ihr Zuhause verlieren, die durch Naturgewalten umkommen, und von verheerenden Schlammlawinen vor Augen, ausgelöst durch schwere Unwetter.

Oder von einem Hochwasser, das eine Fläche so groß wie Deutschland und Frankreich zusammen überschwemmt?

Wer an diesem Wochenende in den Landkreisen Harburg und Lüneburg unterwegs war, dürfte von einer solchen Katastrophe nicht viel gesehen haben - und wird, bis auf einige wenige Gebiete, mit trockenen Füßen davongekommen sein. Also alles halb so wild und einen Katastrophenalarm nicht wert?

Moment. Dieses Hochwasser zeigt ganz klar: Wir können uns in unserer Region über ein gut funktionierendes Sicherungssystem freuen.

Natürlich kann man die schrecklichen Naturkatastrophen in Brasilien und Australien nicht mit einem "normalen" Schmelzhochwasser vergleichen. Trotzdem: Die Deiche in der Winsener Elbmarsch sind sicher. Und als weiterer Sicherheitsposten sind seit Sonnabend von Rönne bis Avendorf Deichläufer unterwegs, rund um die Uhr.

"Was wollen die da, wenn das Freibord, der verbleibende Platz bis zur Deichkrone, noch bis zu zwei Meter beträgt? Alles Panikmache", mag mancher kritisieren. Man kann es aber auch Verantwortungsbewusstsein nennen. Es ist gut, Experten im Einsatz zu wissen.