Sauberes Trinkwasser zählt zu den wichtigsten Lebensmitteln von Mensch und Tier. Und Brunnenvergifter wären zu verurteilen.
Keine Frage, wenn das vom Wasserwerk Süderelbmarsch an der Neuwiedenthaler Straße geförderte Trinkwasser durch leichtfertiges Handeln, den Bau einer Baggergut- oder Hafenschlickdeponie in Moorburg, ungenießbar werden würde, dann hätte ganz Hamburg ein ernstes Problem. Belastete Brunnen müssten stillgelegt werden und unbelastetes Wasser wäre anderswo vermutlich schwer zu beschaffen. Bedauerlich, dass bei den Untersuchungen der möglichen Deponiestandorte offenbar nicht gründlich die Verhältnisse der Trinkwasserbrunnen im Raum Moorburg unter die Lupe genommen worden sind. So kommt der Hamburger Senat zur Aussage, dass im Gutachten zur Standortsuche der Horizontalfilterbrunnen 2 nicht berücksichtigt worden ist und die gutachterliche Bewertung des Standorts dahin gehend überprüft werden müsse. Für die Bewohner Moorburgs kommt das lückenhafte Gutachten dem Strohhalm gleich, den Ertrinkende zur Rettung ergreifen. Kann durch eine Neubewertung des Standorts die Hafenschlickdeponie noch verhindert werden? Der Strohhalm scheint dünn und wenig haltbar, aber er muss ergriffen werden. Andererseits sind Hamburgs Interessen an den Flächen Moorburgs zur Hafenerweiterung groß. Und ohne einen Schlickhügel wäre dort in Zukunft vielleicht ein Umschlagplatz für Container zu erwarten. Auch keine schöne Vision.