Der Harburger Kreistag stellt die Weichen für die zweite Integrierte Gesamtschule (IGS) in Winsen-Roydorf

Hittfeld. In seiner nächsten Sitzung wird der Kreistag des Landkreises Harburg die Weichen für eine zweite Integrierte Gesamtschule (IGS) in Winsen-Roydorf stellen. Damit wird der Kreistag der Empfehlung des Kreisschulausschusses folgen, und das Ende der Realschule im Rämenweg in Roydorf wäre mittelfristig besiegelt. Schon in der öffentlichen Schulausschusssitzung hatten SPD und Grüne dazu appelliert das vermeintliche Ende als Chance für Schüler und Lehrer der jetzigen Realschule zu sehen und zur Mitarbeit bei der neuen IGS aufgerufen (das Abendblatt berichtete).

Den Kreistagsmitgliedern liegt unter anderem eine neue Stellungnahme der Realschule Winsen-Roydorf vor, in der Schulelternrat, Schülerrat, Personalrat und Schulleitung noch einmal darauf hinweisen, dass die Roydorfer Schule mit stetig wachsenden Schülerzahlen, inzwischen sind es 525 Schüler, seien ein deutlicher Beweis für die hohe Qualität der Realschule. Auch wenn gerade in der CDU-Fraktion im Kreistag die Standortfrage für die zweite IGS heftig diskutiert wurde, ist zu erwarten, dass auch die Gegner dieses Standorts innerhalb der CDU die Entscheidung ihrer Fraktion mittragen werden.

Neben der IGS in Winsen steht ein zweites Schulthema auf der 35-Punkte-Tagesordnung der Sitzung am Donnerstag, 28. Oktober, in der Hittfelder Burg Seevetal. Der Kreistag sollte außerdem abschließend über die Einrichtung einer Außenstelle des Gymnasiums Winsen in der Elbmarsch entscheiden. Allerdings wurde der Antrag der Samtgemeinde Elbmarsch schon in der vergangenen Schulausschusssitzung zurückgezogen und wird damit im Kreistag nicht mehr diskutiert. Auf der Tagesordnung steht auch die Beratung über die Einrichtung einer Klasse 11an der Fachoberschule Technik an den Berufsbildenden Schulen in Winsen.

Wie berichtet, plant der Landkreis Harburg die Einrichtung einer "Zukunftswerkstatt" in Winsen. Ziel der Einrichtung für Schüler aller Schulen soll es sein, Kinder und Jugendliche für wissenschaftliche Fächer und Berufe zu wecken. Der Schulausschuss hatte sich in seiner jüngsten Sitzung bereits positiv zu dem Vorhaben geäußert. Jetzt wird der Kreistag noch einmal über diese Pläne und die dafür nötigen Investitionen beraten.

Bereits im Kreisausschuss abgelehnt wurde der Antrag von Kreistagsmitglied Oliver Berten (Freie Winsener), die Pläne der Sparkasse Harburg-Buxtehude, mehrere Geschäftsstellen im Landkreis zu schließen. Mehr Glück mit ihrem Antrag zu dem Ekel-Eier-Skandal hatten die Grünen (das Abendblatt berichtete). In der öffentlichen Sitzung des Kreistages wird die Verwaltung des Landkreises zu den erneuten Vorwürfen gegen den Geflügelmastbetrieb in Wistedt Stellung nehmen. Die Grünen-Fraktion im Kreistag hatte ebenfalls einen Bericht über das Ergebnis der verwaltungsinternen Prüfung im Fall des Suizid von Slawik C. gefordert. Wegen einer Formalie, nach Informationen des Abendblatts wurde der Antrag zu spät eingereicht, könnte dieser Antrag bei der Kreistagssitzung unberücksichtigt bleiben und würde in einer nächsten Sitzung des Kreistages auf die Tagesordnung gesetzt werden. Die öffentliche Sitzung des Kreistages beginnt um 15 Uhr.